Zum Tod von Nora Goldenbogen
Der RAA Sachsen e.V. und das Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen trauen um den Verlust von Nora Goldenbogen.
Das „Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen“ ist ein Zusammenschluss von Organisationen aus der jüdischen Community und der Zivilgesellschaft Ostsachsens. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Überzeugung, dass das Engagement gegen die verschiedenen Formen des Antisemitismus an ihren gesellschaftlichen Ursachen ansetzen muss. Dementsprechend bildet u.a. das Eintreten für die Sichtbarkeit jüdischen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart ein Kernanliegen des Bündnisses. Erreicht wird dieses Ziel durch einen koordinierten Ansatz aus Bildungs- und Kulturveranstaltungen, regelmäßigen Bündnistreffen sowie einer kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit.
Dank der Förderung durch das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen“ wird der Schwerpunkt unserer Arbeit bis 2025 auf der Entwicklung und Erprobung eines modularen Workshopleitfadens liegen, der aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus für die offene Jugendarbeit in Ostsachsen kritisch aufbereitet.
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Der RAA Sachsen e.V. und das Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen trauen um den Verlust von Nora Goldenbogen.
Im Saal des AZ Conni blieb kein Platz leer, als das Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen die Besucher*innen zum Vortrag begrüßte. In einer kurzen Anmoderation wurde die Ausgangslage dargestellt: In der aufgeheizte Debattenkultur rund um den Israel-Gaza-Krieg kommt es immer wieder zu antisemitischen Narrativen, die einer objektiven Auseinandersetzung mit dem Konflikt im Wege stehen und die durch den Vortrag dekonstruiert werden sollen.
Zum Superwahljahr 2024 ruft das Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen in Kooperation mit dem Bündnis gegen Rassismus dazu auf, solidarisch zu wählen und die Demokratie zu stärken. Hier lest ihr unseren Aufruf. Außerdem veröffentlichen wir hier Interviews, in denen Betroffene von Antisemitismus und Rassismus sowie ihre Verbündeten zu Wort kommen.
2023 kam es zu einem neuen Höchststand antisemitischer Straftaten in Sachsen. Die entscheidende Zäsur stellt der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 dar. Ab diesem Zeitpunkt ist weltweit ein drastischer Anstieg antisemitischer Hetze und Gewalt zu beobachten. Das gilt auch für Sachsen: Neben einem deutlichen Anstieg der Vorfallszahlen zeigt sich auch eine neue Qualität des Antisemitismus.
Seit Anfang 2023 entwickelt das Bündnis einen modularen Workshopleitfaden, um aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus in der offenen Jugendarbeit in Ostsachsen zu thematisieren. In enger Zusammenarbeit mit politischen Bildungsorganisationen wurden konzeptionelle & organisatorische Grundlagen für die Workshops geschaffen. Öffentlich trat das Bündnis bei Gedenkveranstaltungen in Erscheinung und beteiligte sich aktiv an Solidaritätsaktionen im Zusammenhang mit dem Terrorangriff vom 7.10.23.
Auch die Generalstaatsanwaltschaft Dresden sieht sich außer Stande, den Begriff „Bombenholocaust“ als das zu verurteilen, was er ist: eine Verharmlosung und Relativierung des von den Nationalsozialist*innen begangenen industriellen Massenmordes an 6 Millionen Jüdinnen*Juden. Warum wir die Entscheidung für einen großen Fehler und ein fatales Zeichen im Kampf gegen Antisemitismus halten, lest ihr in unserer Pressemitteillung.
Zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus hielt die Bündniskoordination einen Redebeitrag über die Auswirkungen des 7. Oktobers und die Verschränkung von Israelbezogenem Antisemitismus und Schuldabwehr. Der Beitrag im Wortlaut:
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Der Tag ist inzwischen international dem Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus gewidmet.
Eine Vielzahl von Veranstaltungen zu diesem bedeutenden Datum finden auch 2024 in Dresden und Ostsachsen statt. Hier eine Übersicht:
Die Bündniskoordination wurde von der Gruppe Gedenkrundgang Pieschen eingeladen, ausgehend vom Denkzeichen für die Familie Fanger auf der Oschatzer Straße 15 über die Kontinuität des Antisemitismus in Dresden nach 1945 zu sprechen. Hier ist der Beitrag zum Nachlesen.
Am 9. November jährt sich der Beginn der Novemberpogrome 1938 zum 85. Mal. In diesem Beitrag zeigen wir exemplarisch Orte aus Ostaschsen auf, deren Vernichtung die Nazis anstrebten und verwirklichten. Einige konnten wiederaufgebaut und belebt werden – andere gingen wie unzählige Menschen, die mit ihnen verbunden waren, für immer verloren.
Das BgA-Ostsachsen ruft die demokratische Dresdner Stadtgesellschaft auf, am 9. November um 15:30 Uhr zahlreich am zentralen Gedenken an der Neuen Synagoge am Hasenberg teilzunehmen. Denn unsere Solidarität mit Jüdinnen*Juden ist aktuell dringender notwendig denn je!
Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen veröffentlicht statistische Auswertung zu antisemitischen Straftaten in (Ost-) Sachsen.
Im Jahr 2022 wurden in Sachsen 174 antisemitische Delikte von der Polizei aufgenommen. Überdies finden sich 29 Vorfälle mit antisemitischen Hintergrund in der Chronik der Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt „Support“, die nicht polizeilich registriert wurden. Es ereignet sich statistisch gesehen also fast jeden zweiten Tag eine antisemitische Straftat in sächsischen Orten. ...
Ein weiteres Bündnisjahr voller Aktivitäten ist vorbei. Zwei öffentliche Tagungen, ein Sommerfest, diverse Bündnistreffen und -fortbildungen sowie öffentliche Positionierungen und Stellungnahmen zu Gedenktagen und antisemitischen Vorfällen sind die Bilanz.
Die Staatsanwaltschaft Dresden hat das Strafverfahren gegen ein rechtsextremes Transparent mit der Aufschrift „Ihr nennt es Befreiung. Wir nennen es Massenmord! Bombenholocaust. Dresden(...)“ eingestellt. Das Transparent war während eines Aufmarschs von Neonazis anlässlich des Jahrestags der Angriffe auf Dresden im Zweiten Weltkrieg am 13.02.2022 getragen worden. ...