Geschichte der Helpline

Die Helpline wurde 2016 in Dresden gegründet. Die Initiative dafür kam aus der Wissenschaft. Englischsprachige Mitarbeitende waren zuvor Opfer rechtsmotivierter Übergriffe geworden und an Sprachbarrieren beim Absetzen von Notrufen gescheitert.

Daraufhin suchten das Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe sowie das Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme nach Möglichkeiten, ihre Mitarbeitenden zu schützen und zu unterstützen. Gemeinsam mit der RAA Sachsen e. V. und mehrsprachigen Freiwilligen gelang es schließlich, die Helpline als rund um die Uhr auf Englisch und Deutsch verfügbares Notfalltelefon aufzubauen – zunächst in einer Pilotphase für die Mitarbeitenden der Institute.

Finanzielle Zuwendungen aus Wissenschaft und Forschung gab bzw. gibt es seitdem von folgenden Institutionen:

  • Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe

  • Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme

  • Max Planck Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik

  • Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden

  • Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V.

  • Helmholtz Zentrum Dresden Rossendorf

  • GlobalFoundries

Auch mit dieser Unterstützung konnte sich die Helpline seitdem dazu entwickeln, was sie heute ist: Ein mehrsprachiges Notfall- und Unterstützungstelefon für Menschen ohne oder mit wenig Deutschkenntnissen.

Als öffentlich gefördertes Projekt (Integrative Maßnahmen des Freistaates Sachsen) der Allgemeinheit zugänglich gemacht wurde die Helpline im Jahr 2018. Fest angestellte Projektkoordinatorinnen übernahmen Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerktätigkeiten und Freiwilligenmanagement innerhalb der Polizeidirektion Dresden (Stadt Dresden, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Landkreis Meißen).

Im Jahr 2020 ergänzten erste Sprechzeiten in arabischer Sprache das Angebot und erschlossen damit neue Zielgruppen. Zwei Jahre später (2022) konnte dank vieler weiterer engagierter Freiwilliger auch Arabisch rund um die Uhr angeboten werden.

Im gleichen Jahr (2022) expandierte die Helpline nach Ostsachsen. Ein zusätzlicher Projektkoordinator zeichnete sich fortan innerhalb der Landkreise Görlitz und Bautzen verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerktätigkeiten und Freiwilligenmanagement. Außerdem wurde das Angebot an Sprachen weiter ausgebaut. Telefonische Sprechzeiten konnten ab November 2022 in Persisch, Ukrainisch, Russisch und Polnisch angeboten werden. Seit Mai 2023 ist die Sprache Persisch auch 24/7 erreichbar.

Im Jahr 2024 erfolgten weitere große Schritte. Es konnte eine neue Mitarbeiterin für die Projektkoordination innerhalb der Polizeidirektion Chemnitz (Stadt Chemnitz, Landkreis Mittelsachsen, Erzgebirgskreis) eingestellt, welche sich um Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerktätigkeit und Freiwilligenmanagement kümmert.

Außerdem wurde die Helpline zu einem sachsenweiten Unterstützungsangebot bei der Notfallkommunikation ausgebaut. Mittlerweile kooperiert die Helpline Sachsen mit allen 5 Integrierten Regionalleitstellen von Feuerwehr und Rettungsdienst (112) in Dresden, Ostsachsen (Hoyerswerda), Chemnitz, Zwickau und Leipzig. Ebenso unterstützt werden die Führungs- und Lagezentren des Polizeinotrufes (110) in Dresden, Görlitz (Ostsachsen) und Chemnitz. Eine Ausweitung auf die FLZ in Zwickau und Leipzig ist in Arbeit.

Seit 2025 gibt es erste Sprechzeiten der Helpline in Spanisch. Perspektivisch wird angestrebt, die Spanisch-Sprechzeiten zu verstetigen, sowie Russisch und Ukrainisch rund um die Uhr abzudecken.

Die Helpline Sachsen ist ein Projekt, welches integrativ und empowernd wirkt und vor allem dank der über 60 aktuellen und ehemaligen Freiwilligen Menschen in Notsituationen, bei dringendem Sprachmittlungsbedarf oder Verweisberatung unterstützen kann.

Helpline_Sachsen_kompakt.JPG