05 Oct 2023
Veranstaltung am 5. Oktober 2023 um 19:00 Uhr

Unsterblichkeit der Sterne. Verb(r)annte Bücher, „verfemte“ Komponisten, unvergängliche Ideen

Wir laden gemeinsam mit dem Förderkreis Alter Leipziger Bahnhof zu einem literarisch-musikalischen Abend im Gedenken an die Opfer der deutschlandweiten Bücherverbrennungen 1933 ein.

Unsterblichkeit der Sterne Banner

Gegen das Vergessen!

Die Zerstörung des literarischen und aufklärerischen Geistes, die Verbrennung des modernen geistigen Europas und der Aufbau diffiziler Feindbilder war im Frühjahr des Jahres 1933 mit der Bücherverbrennung der lodernde Auftakt der folgenden Barbarei. Der Aufklärung verpflichtete Literatur wurde tonnenweise ins Feuer geworfen und somit der "flackernde Niedergang" eines besonderen kulturellen Bewusstseins eingeleitet. Mord und Selbstmord zugleich? Wie eine damalige wissenschaftliche Elite den deutschen Geist zu verbrennen versuchte und die Sterne unsterblich blieben. Außerdem erzählt dieses Programm davon, wie junge Menschen Ihre Zukunft verloren, wer ohne blaue Flecke aus rasender Eisenbahn sprang oder warum der Führer schwitzte. Texte und Lieder der „verbrannter Dichter“ Erich Kästner, Irmgard Keun, Stefan Zweig und Anderen werden zum Vortrag kommen. 

Zeit: Donnerstag, 5. Oktober 2023
Beginn: 19 Uhr, ab 21 Uhr Publikumsgespräch
Ort: Lichtsaal Blaue Fabrik (Eisenbahnstr. 1, 01097 Dresden)

Eintritt frei!

Besetzung:

  • Julia Boegershausen (Gesang, Text) 

  • Björn Bewerich (Piano)

  • Felix Pankonin (Politik/Gesellschaft/Hintergründe)

Vita Julia Boegershausen & Björn Bewerich

Manche sagen, „die Beiden hätten das große Los aneinander gezogen". Sie haben Recht. Denn Reibung erzeugt Wärme und erzählt von diesen beiden Musikern und deren musikalischer Wärme. Julia Boegershausen und Björn Bewerich, aus verschiedenen musikalischen und schauspielerischen Bereichen kommend, agieren auf der Bühne bereits seit Längerem zusammen. Sie ergänzen sich und beharken sich und beharren auf ihrer Lust und Kraft, Musik zu machen, denn das ist ihr Leben und davon leben sie. Dabei sind Kästner, Tucholsky, Brecht, die Waldoff und viele andere Persönlichkeiten große musikalische und poetische Leitmotive. In einem kleinen Proberaum, "wohnen" die Beiden und immer weht eine kleine, zum Leben erwärmte Melodie durch die Gassen. In verschiedenen Programmen wird ihre Lust auf „ernste Unterhaltungsmusik“ deutlich und immer wieder nehmen sie ihr Publikum ganz interaktiv mit auf die Reise in die Welt der 20/30er Jahre, in die jüdische Kultur oder lassen längst vergessene Chansons und Lieder, teils unbekannter Komponist*innen zum Leben erwachen. 

www.julia-boe.de

 

Vita Felix Pankonin

Felix Pankonin ist als Historiker in der politischen Bildung tätig. Nach seinem Studium der Geschichte und der Philosophie an der Uni Leipzig, arbeitete er ebenda am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow. Er publiziert zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, zur Biographieforschung und zur politischen Kulturgeschichte Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert. Als Leiter der NETZWERKSTATT für Zeitgeschichte und Zivilgesellschaft an der Hillerschen Villa in Zittau fördert er die Auseinandersetzung mit der Regionalgeschichte der Oberlausitz und des Dreiländerecks. Ziel seiner Arbeit ist es, eine heterogene Aneignung und Repräsentation der gemeinsamen Vergangenheit aller Menschen zu ermöglichen um die integrative Funktion von Erinnerung und Gedenken für eine plurale und offene Gesellschaft zu fördern.

Eine Veranstaltung der Reihe „Erinnern Bilden Begegnen am Alten Leipziger Bahnhof“. Veranstalter: „Förderkreis Gedenk-, Begegnungs- und Lernort Alter Leipziger Bahnhof“ in Kooperation mit der Blauen Fabrik. Gefördert durch das Stadtbezirksamt Dresden Neustadt.

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