12 Apr 2022
Veranstaltung am 12. April 2022 um 19:00 Uhr

Podiumsdiskussion „... wenn es dort eine jüdische Gruppe gibt, muss das gefördert werden.“

Am 12. April ab 19 Uhr findet unsere Podiumsdiskussion „... wenn es dort eine jüdische Gruppe gibt, muss das gefördert werden“ statt. Verfolgen können Sie die Veranstaltung im Literaturhaus Alte Synagoge in Görlitz oder im Livestream. Für die Förderung und Unterstützung der Veranstaltung bedanken wir uns bei der Amadeu-Antonio-Stiftung, der Partnerschaft für Demokratie Görlitz sowie bei der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft.

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„... wenn es dort eine jüdische Gruppe gibt, muss das gefördert werden.“ [1]

Das vergangene Jahr hat die lange Tradition jüdischen Lebens in Görlitz eindrucksvoll sichtbar gemacht. Die Neue Görlitzer Synagoge wurde wiedereröffnet. Erstmals besuchten zahlreiche Angehörige der hiesigen Vorkriegsgemeinde die Stadt. Ende des Jahres kam ein Fragment einer Torarolle wieder zum Vorschein, die seit der Reichspogromnacht 1938 verschollen ist.

Der vielfache Blick zurück hat sich bei all diesen Ereignissen mit einem Blick nach vorn und in die Zukunft verbunden. Darf heute die Frage gestellt werden, ob die Shoah doch nicht das dauerhafte Ende des jüdischen Lebens in Görlitz markiert? Vor der Shoah existierte hier eine der fünf großen Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen. Nach 1945 war die Zahl der Überlebenden jedoch gering und noch geringer die Zahl derjenigen Jüdinnen:Juden, die in Sachsen blieben. Es bildeten sich nur drei Gemeinden in Chemnitz, Dresden und Leipzig. Überlebende, Rückkehrende und Zugewanderte wurden, sofern sie den Anschluss an eine Gemeinde suchten, in die bestehenden Gemeinden integriert. Vereinzelt lebten und leben aber auch nach 1945 Jüdinnen:Juden in Görlitz. Seit 2005 existiert ein jüdischer Gemeindeverein und Ende 2022 wurde erstmals seit über 80 Jahren Shabbat in der Görlitzer Synagoge gefeiert.

Unklar ist derzeit vor allem, welchen Beitrag Politik und Zivilgesellschaft leisten können und sollen, um jüdisches Leben vor Ort tatsächlich aktiv zu fördern. Anlass für uns, mit jüdischen Vertreter:innen aus Ostdeutschland den Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart und eine mögliche Zukunft jüdischen Lebens zu wagen. Wir freuen uns auf Impulse von unseren Diskussionsteilnehmerinnen:

Larissa Bargtel, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt (Oder), Dr. Nora Goldenbogen, Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden, Esther Jonas-Märtin, Rabbinerin und Publizistin

[1] Davidstern am Himmel von Görlitz, in: taz, 9.7.2021, https://taz.de/Juedische-Gemeinde-in-Sachsen/!5780840/

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Wo: Literaturhaus Alte Synagoge, Langenstraße 24, 02826 Görlitz (Zugang über Obermarkt 17)

Hygieneregeln: Die Veranstaltung findet unter 3G-Bedingungen statt. Bitte bringen Sie Ihren Test-, Genesenen- oder Impfnachweis zur Vorlage am Einlass mit. Im Veranstaltungssaal gilt Maskenpflicht. Darüber hinaus bitten wir um die Einhaltung der AHA-Regeln.

Livestream: Der Livestream der Veranstaltung wird ab 19 Uhr über den Youtube-Kanal der Hillerschen Villa erreichbar sein.

Einlassvorbehalt: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

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