13 Oct
Veranstaltung am 13. Oktober 2024 um 15:00 Uhr

Demo: Gemeinsam gegen jeden Antisemitismus – Solidarität statt Hass

Für den 13. Oktober rufen das Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen und weitere zivilgesellschaftliche Initiativen zur Demonstration auf, um in Anbetracht des enormen Anstiegs antisemitischer Vorfälle seit dem 7. Oktober 2023 ihre Unterstützung für Jüdinnen:Juden zu zeigen. Hier lest ihr den Aufruf.

Demo gegen jeden Antisemitismus am 13.10.24 in Dresden

Gemeinsam gegen jeden Antisemitismus  - Solidarität statt Hass

Seit Jahren nehmen antisemitischen Vorfälle zu.[1] Antisemitische Einstellung finden sich in allen gesellschaftlichen Teilbereichen.[2] Ereignisse, die mit dem Israel-Palästina-Konflikt zu tun haben, sind immer wieder der Anlass, dass sich antisemitische Einstellungen in Wort und Tat äußern – bis hin zu offener Gewalt. Es ist eine Schande, dass nach dem 7. Oktober 2023, dem Großangriff der Hamas auf Israel, gerade hier in Deutschland erneut der Antisemitismus aufflammt. Von Beleidigungen, Sachbeschädigungen bis hin zu tätlichen Angriffen[3] - Jüdinnen:Juden müssen erneut um ihr Leben fürchten. Im Angesicht des größten Massakers an Jüdinnen:Juden seit der Shoah finden Angehörige und Freund:innen der Opfer kaum Trost oder gar Zeit zum Trauen, sondern müssen sich stattdessen um ihren persönlichen Schutz sorgen.

Solidarität ist rar in diesen Zeiten. Aus allen politischen Richtungen weht ein rauer Wind: Als Kritik an Israel verkleidet werden antisemitische Ressentiments bedient. Auf Demonstrationen, die vermeintlich Palästinenser:innen unterstützen wollen, wird regelmäßig zur Vernichtung des einzigen jüdischen Staates aufgerufen.[4] Linke Akteur:innen verklären den Terrorismus der Hamas als legitimen Widerstand.[5] Und Rechtsextreme verbreiten munter Verschwörungserzählungen,[6] nutzen Nazi-Parolen[7] und weisen Antisemitismus dennoch als „importiertes“ Problem aus[8] -  und das sogar, nachdem an Jom Kippur[9] vor fünf Jahren ein Rechtsextremist einen Terroranschlag auf die Synagoge in Halle verübte. Der andauernde Rechtsruck, der sich nach den Wahlen auch deutlich in Parlamenten zeigt, wird diese Entwicklungen nur weiter verschärfen.

Das sind unhaltbare Zustände. Wir wollen und müssen dem etwas entgegensetzen! Am 13. Oktober – dem Tag, als die Hamas 2023 dazu aufrief, gewaltsam ihren Angriff auf Israel weltweit zu unterstützen[10]  – gehen wir auf die Straße und zeigen unsere Solidarität mit allen von Antisemitismus Betroffenen. Wir wollen Teil einer Gesellschaft sein, in der alle Menschen sicher und angstfrei leben können. Kommt zahlreich und lasst uns ein deutliches, klares und starkes Zeichen setzen! Jeder Antisemitismus muss immer und überall bekämpft werden!

  • Was? Demonstration durch Dresden

  • Wann? 13. Oktober 2024 um 15 Uhr

  • Wo? Schlesischer Platz (vor dem Neustädter Bahnhof)

Hinweis: Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und sollte über alle demokratischen Parteigrenzen hinweg eine Selbstverständlichkeit sein. Wir wünschen uns daher, dass auf das Zeigen von Parteisymbolen und -fahnen auf der Demonstration verzichtet wird.




[1] Vgl. BgA-Ostsachsen Auswertung: Antisemitische Straftaten in Sachsen 2023 – Neuer Höchststand nach dem 7. Oktober (8.7.24) und BgA-Ostsachsen Auswertung: Antisemitische Straftaten in (Ost-) Sachsen 2022 – Stagnation auf hohem Niveau (22.5.23)

[2] Vgl. Decker/Brähler: Leipziger Autoritarismus Studie 2020. S. 215/16, 221, 236ff… „Keine politische Selbstverortung, keine Wählerschaft und auch keine soziale Gruppe ist völlig frei vom Antisemitismus.“ S. 242

[3] Vgl. Chronik der Beratungsstelle SUPPORT, z.B.: Antisemitische Beleidigung (12.12.23), Hakenkreuze sowie Schriftzüge mit antisemitischem Inhalt gesprüht (24.11.23), Körperverletzung in der Straßenbahn (25.11.23)

[4] Vgl. https://x.com/DemocratiaBLN/status/1713232545121218820/

[5] Vgl. rbb.de: Kontraste-Reporter: Links, radikal, antisemitisch - Woher kommt der Judenhass? (15.5.24)

[6] Vgl. boell.de: Lucas Lorenz: Die AfD und ihr verschleierter Antisemitismus (1.7.24)

[7] Vgl. mdr.de: Freiberg: Freiberg Polizei ermittelt zu Nazi-Parole auf AfD-Veranstaltung (7.7.24)

[8] Vgl. afd-fraktion-sachsen.de: AfD-Antrag: Rettet die Staatsbürgerschaft – Deutsche Pässe nicht verramschen! (15.12.23)

[9] Jom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag.

[10] Vgl. tagesschau.de: Nach Hamas-Aufruf: Anti-Israel-Demos in mehreren Ländern (13.10.23)

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