Bautzen
Wegen Kopftuch angepöbelt
Am Abend des 2. Juni wurde eine Frau, die auf der Zeppelinstraße in Bautzen unterwegs war, aus einem vorbeifahrenden schwarzen PKW heraus wegen ihres Kopftuches angepöbelt.
Quelle: Betroffenenbericht
Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.
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Wegen Kopftuch angepöbelt
Am Abend des 2. Juni wurde eine Frau, die auf der Zeppelinstraße in Bautzen unterwegs war, aus einem vorbeifahrenden schwarzen PKW heraus wegen ihres Kopftuches angepöbelt.
Quelle: Betroffenenbericht
Hakenkreuz und SS-Runen in Zwickau-Niederplanitz gesprüht
Zwischen dem 28. und 31. Mai 2025 brachten Unbekannte mehrere extrem rechte und verfassungsfeindliche Symbole im Zwickauer Ortsteil Niederplanitz an. An einem Bahnhofshäuschen in der Straße Am Hammerwald wurden verschiedene Graffiti gesprüht. In der nahegelegenen Fußgängerunterführung wurden zudem ein Hakenkreuz und zwei SS-Runen angebracht. Die Polizei ermittelt.
Quelle: Polizeidirektion Zwickau, 01.06.2025
15-Jähriger zeigt Hitlergruß in Sehma
Am Abend des 31. Mai 2025 zeigte ein 15-jähriger Jugendlicher in der Bahnhofstraße im Sehmataler Ortsteil Sehma den Hitlergruß. Zeug*innen meldeten den Vorfall, woraufhin die Polizei den Jugendlichen noch vor Ort stellte. Gegen ihn wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde er einem Erziehungsberechtigten übergeben.
Quelle: Polizeidirektion Chemnitz, 02.06.2025
Beleidigungen und rechte Einschüchterungsversuche bei Kundgebung der Linksjugend
Nach rechten Einschüchterungsversuchen gegen die Linksjugend in Altenberg veranstalteten das "Demokratiebündnis Osterzgebirge" gemeinsam mit der Linksjugend einen Grillabend auf dem Markt in Dippoldiswalde. Auch gegen diese Veranstaltung wurde vom einschlägig vorbestraften lokalen Rechtsextremisten Max Schreiber ("Freie Sachsen") und anderen Neonazis mobil gemacht.
Nachdem sich etwa 50-60 zumeist junge Menschen auf der Solidaritätskundgebung eingefunden hatten, provozierte Max Schreiber gemeinsam mit etwa 20 Gefolgsleuten, unter denen sich neben erkennbaren Neonazis auch der Youtuber "Weichreite" befand, die Teilnehmer*innen, indem sie immer wieder versuchten in die Kundgebung einzudringen, Teilnhemer*innen abzufilmen und zu bedrängen sowie durch verbale Äußerungen zu provozieren.
Wie auf entsprechendne Videos zu sehen ist, ließen die vor Ort eingesetzten Polizeikräfte diese massiven Provokationen und Störungen der Kundgebung bishin zu tätlichen Beleidigungen zu, ohne einzugreifen. Dennoch sollen im Nachgang noch entsprechende Anzeigen und Ermittlungen eingeleitet worden sein.
Quellen: Mitteilung der Linkspartei, Social Media - Beiträge 31.05.2025
Aus Auto heraus mit Dose beworfen
Am Nachmittag des 30. Mai wurden zwei Frauen (PoC), die in Dresden-Gruna unterwegs waren, aus einem vorbeifahrenden Auto heraus mit einer Getränkedose beworfen.
Quelle: Betroffenenbericht
Hakenkreuz in Plauen-Jößnitz gesprüht
Zwischen dem 29. und 30. Mai 2025 brachten Unbekannte ein großflächiges Hakenkreuz auf einem Fußweg in der Seumestraße im Plauener Ortsteil Jößnitz an. Das verfassungsfeindliche Symbol wurde in weißer Farbe aufgesprüht. Der Staatsschutz ermittelt.
Quelle: Polizeidirektion Zwickau, 31.05.2025
Hitlergrüße und Neonaziparolen zum "Männertag"
Eine Gruppe von mindestens 40 jungen Neonazis fuhr am sogenannten "Männertag" mit einer S-Bahn nach Bad Schandau in der Sächssischen Schweiz. Nachdem die zumeist alkoholisierten Jugendlichen am Bahnhof Schmilka den Zug verlassen hatten, beobachteten Zeug*innen, wie aus der Gruppe heraus mehrfach verbotene rassistische und neonazistische Parolen skandiert sowie der Hitlergruß gezeigt wurde. Zudem soll es durch das Verhalten der Gruppe zu einer größeren Verspätung des Zuges gekommen sein.
Quellen: Zeug*innenberichte
Ausfahrten in Wehrmachtsausrüstung zum "Männertag"
Wie bereits in den vergangen Jahren wurde auch in diesem Jahr der sogenannte "Männertag" in Sachsen von Neonazigruppen genutzt, um in Wehrmachtsausrüstung und entsprechenden Armeefahrzeugen Ausfahrten zu unternehmen. Entsprechende Fahrzeuge mit Insassen, die Uniformteile wie etwa Stahlhelme trugen, wurden u.a. in Meißen und Tharandt gesehen. In Tharandt unterstrichen diese ihre Gesinnung zusätzlich durch das Mitführen einer schwarz-weiß-roten Fahne.
Quellen: Beiträge auf SocialMedia 29.05.2025; Zeug*innenberichte
Kleingarteneinbruch mit rechtsextremer Untermahlung
Zwei junge Männer verschafften sich Zutritt zu einer Kleingartenanlage. Ihr Eindringen wurde begleitet von laut abgespielter, rechtsextremer Musik und verfassungsfeindlichen Parolen.
Quelle: Sächsische Zeitung, Polizeiticker vom 30.05.2025
Rechte Gruppe mit Hitlergruß und Schreckschusswaffe in Chemnitz
Ebenfalls am Abend des 29. Mai 2025 wurde die Polizei wegen eines Schusses auf einem Parkplatz in der Bernsdorfer Straße in Chemnitz alarmiert. Vor Ort trafen die Einsatzkräfte auf eine Gruppe junger rechter Erwachsener und Jugendlicher, die zuvor durch rechte Parolen und das Zeigen des Hitlergrußes aufgefallen war. Ein 18-Jähriger aus der Gruppe führte eine Schreckschusswaffe mit sich. Obwohl er eine Erlaubnis besaß, wurde gegen ihn eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen Schießens im öffentlichen Raum gestellt.
Quelle: Polizeidierktion Chemnitz, 30.05.2025
Verfassungsfeindliche Musik am Himmelfahrtstag abgespielt
Am 29. Mai 2025 sollen in Bobritzsch-Hilbersdorf vier bis fünf Jugendliche verfassungsfeindliche Musik abgespielt haben. Der Vorfall ereignete sich gegen Mittag an einem Garagenkomplex in der Bahnhofstraße. Beim Eintreffen der Polizei waren die Personen bereits verschwunden. Es wurden Ermittlungen wegen Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.
Quelle: Polizeidirektion Chemnitz, 30.05.2025
Hakenkreuz in Lichtenstein gesprüht
Zwischen dem 28. und 29. Mai 2025 brachten Unbekannte ein großflächiges Hakenkreuz an einem Werbebanner in Lichtenstein an. Das Banner war an einem Brückengeländer über der Äußeren Zwickauer Straße befestigt. Die verfassungsfeindliche Schmiererei wurde inzwischen entfernt. Die Polizei ermittelt.
Quelle: Polizeidirektion Zwickau, 30.05.2025
Verkehrsschild verbogen
Ein Zusatzzeichen eines Verkehrsschildes wurde in Form eines verfassungsfeindlichen Symbols verbogen.
Quelle: Sächsische Zeitung, Polizeiticker vom 30.05.2025
Rechtsextreme Symbole
Am Bahnhof Ostritz wurden mit roter, schwarzer und weißer Farbe mehrere Keltenkreuze, eine Wolfsangel sowie SS-Runen angebracht. Alle Symbole sind verfassungswidrig.
Quelle: Zeug*innenbericht
Rassistischer Angriff
Am Morgen des 28. Mai 2025 wurde eine 56-jährige Frau in der Heinrich-Schütz-Straße im Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg Opfer eines rassistisch motivierten Angriffs. Ein bislang unbekannter Mann stieß und bedrängte die Frau unvermittelt auf offener Straße. Als sie sich mit einem Regenschirm zur Wehr setzte, entriss der Täter ihr diesen im Verlauf einer Rangelei und beleidigte sie mehrfach rassistisch. Erst durch das Eingreifen einer Zeugin ließ der Mann von der Frau ab und flüchtete in Richtung Hainstraße. Die Frau erlitt leichte Verletzungen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung.
Quelle: Polizeidirektion Chemnitz, 28.05.2025