Eine Veranstaltungsreihe in Gedenken an Marwa El-Sherbini
1. bis 5. Juli 2019 mit Austellungen, Gedenken, Friedensgebet, Mahngang, Buchlesung und Podien.
Marwa El-Sherbini (1977-2009), eine Sportlerin und studierte Pharmakologin, lebte hier in Dresden mit ihrer Familie. Während einer Strafverhandlung wurde sie am Landgericht Dresden aus islamfeindlichen und rassistischen Motiven erstochen. Wir gedenken 10 Jahre danach Marwa El-Sherbini, ihrer Familie und weiteren Opfern rassistischer Gewalt.
Öffentliche Gedenkveranstaltung für Marwa El-Sherbini
01.07.2019 // 13 Uhr // Landgericht Dresden
Ökumenisches Friedensgebet zum Gedenken an Marwa El-Sherbini
01.07.2019 // 17 Uhr // Kreuzkirche Dresden
Vernissage zur Ausstellung "Wir sind Dresdnerinnen"
02.07.2019 // 17 Uhr // Neues Rathaus Dresden
In der Fotoausstellung zeigen 18 Frauen, die den Frauentreff des Ausländerrates Dresden e.V. besuchen, was für sie „Dresdnerin sein“ bedeutet. Die Frauen wurden von Alexandra Zwereva porträtiert und fotografierten selbst ihre Sicht auf Dresden. Die Ausstellung ist bis zum 9. Juli im Foyer (2. Etage) des Festsaals im Neuen Rathaus zu sehen.
Podium „Tödliche Realitäten. Der rassistische Mord an Marwa El-Sherbini.“
03.07.2019 // 19 Uhr 30 // Zentralbibliothek Dresden
Am 01.07.2009 wurde Marwa El-Sherbini im Landgericht Dresden ermordet. Angesichts der tödlichen Realität rassistischer und rechtsmotivierter Gewalt, die mittlerweile in Sachsen 17 Menschen das Leben gekostet hat, ist es wichtig zu erinnern und der Trauer, der Wut, dem Verlust und der Ohnmacht einen Raum anzubieten. In dem Podiumsgespräch soll an den rassistischen Mord erinnert werden und zum anderen die Kontinuitäten zu heute aufzeigen. Darüber sprechen Youmna Faoud Anwar Adelaziz, Dr. Kati Lang, Sophie Albeiruti und Andrea Hübler.
Mahngang "Auf den Spuren Marwas"
04.07.2019 // 16 Uhr // Landgericht Dresden
Dieser Mahngang soll an Marwa El-Sherbini erinnern und wichtige Stationen ihres Lebens aufgreifen.
Buchlesung „Feindbild Islam und institutioneller Rassismus“
04.07.2019 // 18 Uhr // Johannstädter Kulturtreff e.V.
Der Menschenrechtsanwalt Eberhardt Schultz liest aus seiner 2018 erschienenen kritischen Falldokumentation und erläutert, welche wesentliche Rolle der „institutionelle Rassismus“ in der heute vorherrschenden Form antimuslimischer Ressentiments spielt, die in der politischen Klasse, in der Mitte der Gesellschaft, bei selbsternannten Eliten und am rechten Rand wuchert. Brandanschläge, Todesdrohungen und Gewalttaten sind nur die sichtbaren Zeichen einer gefährlichen Entwicklung unserer Demokratie.
Rassismus, Migration und die Konstruktion des „Fremden“ in der DDR
05.07.2019 // 19 Uhr // Kunsthaus Dresden
In den Auseinandersetzungen um Migrationspolitik werden rassistische und demokratiefeindliche Einstellungen sichtbar und bieten eine Grundlage für autoritäre Bewegungen. Die Veranstaltung widmet sich dem umkämpften Feld der Migrationspolitik, und bietet dabei sowohl historische Perspektiven auf BRD und DDR, als auch aktuelle Analysen. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten solidarischer Kämpfe in den Blick genommen. Mit Angelika Nguyen (Filmwissenschaftlerin und Autorin), Aurora Rodonò (Kulturarbeiterin und Dozentin), Raiko Hannemann (Freier Autor und Historiker, ASH Berlin)
Die einzelnen Veranstaltungen finden sich hier: https://www.facebook.com/raa.sachsen/events/…
Die Veranstaltungsreihe wird durch den Vorbereitungskreis der Gednektage an Marwa El-Sherbini und Jorge Gomondai initiiert. Dieser setz sich aus zivilgesellschaftlichen und städtischen Akteuren zusammen. Der Kreis fördert eine lebendige Erinnerungskultur für Todesopfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.