Pressemeldung 24. April 2025

Rechte Aktivitäten in Zwickauen und Umgebung spitzen sich zu

Zwickau. Die gewaltbereite Neonazi-Kameradschaft "Junge Revolution" verstärkt Aktivität. Opferberatung befürchtet eine Zuspitzung der Situation um den 01. Mai.

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Seit geraumer Zeit ist die Lage in Zwickau mehr als angespannt. Die gut vernetzte rechte Gruppierung "Junge Revolution" zeigt durch Drohungen, Sachbeschädigungen und Propagandadelikte hegemoniale Bestrebungen und machen Teile der Stadt für als Linke, Demokrat*innen, Aktivist*innen oder BIPOC gelesene Menschen zur No-Go Area – vor allem nachts. Vermummte Rechtsextreme stellen sich demonstrativ vor die Häuser von Aktivist*innen, zerstören deren Autos, beschmieren Briefkästen politischer Gegner*innen mit Hakenkreuzen und verfolgen Menschen durch die Stadt. (https://www.raa-sachsen.de/support/chronik?suche=Zwickau)

Bei dieser noch jungen Kameradschaft ist von einem Personenpotential von 30-40 Jugendlichen zwischen 13 und 21 Jahren auszugehen, die regelmäßig, teilweise vermummt und bewaffnet durch Zwickau als auch Wilkau-Haßlau ziehen.

Zwischen den jungen Neonazis besteht eine gute Vernetzung zu älteren extrem rechten Kadern, die sich durch gemeinsame Veranstaltungen, Propagandaaktionen oder Social-Media-Auftritte immer wieder zeigt. Die Verbindungen führen zur extrem rechten Kleinstpartei "der III. Weg" und zu radikal rechten Strukturen im Kampfsport oder der Rechtsrockszene. (vgl.https://www.belltower.news/junge-revolution-rechtsextreme-auf-der-suche-nach-nachwuchs-96241/)

"Die Situation ist sehr ernst! Seit Anfang des Jahres kommt es wöchentlich zu mehreren Vorfällen in Zwickau und Wilkau-Haßlau. Die Gruppe besetzt öffentliche Plätze und schüchtert politische Gegner*innen massiv in deren Wohnumfeld ein." so André Löscher von der Opferberatung "Support" des RAA Sachsen e.V.. "Angesichts des aggressiven Auftretens dieser Gruppe, ist um den 01.Mai und auch danach mit weiteren und vor allem heftigeren Angriffen aus dieser Gruppe heraus zu rechnen" so Löscher weiter.

Neben der Unterstützung und Beratung von Betroffenen ist ein wichtiges Ziel der Arbeit der Beratungsstelle, mit politischen Verantwortungsträg*innen ins Gespräch zu kommen. Dabei müssen die verschiedenen Möglichkeiten und Grenzen einzelner Akteure im Umgang mit dieser Kameradschaft besprochen und eine Strategie entwickelt werden.

"Unsere Erfahrung zeigen, dass ein ehrliches Hinschauen und klares Benennen der Situation nun wichtige nächste Schritte sind. Weiterhin braucht es eine offene Solidarität mit den Betroffenen und auch Schutz." so Löscher abschließend.


Für Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Wir sind wie folgt erreichbar:

mail: opferberatung.chemnitz@raa-sachsen.de

tel.: 0172/ 974 36 74



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