Spendenaufruf für Betroffene von anhaltenden Naziangriffen in Zwickau
Schon wieder ist Zwickau in den Medien: als Ort rechter Gewalt. Während eines sogenannten Spaziergangs von Corona-Leugner*innen auf dem Hauptmarkt in Zwickau, zu welchem die extrem rechte Bewegung „Freie Sachsen“ und die „Volksstimme Bürgerbündnis Zwickau“ aufgerufen hatte, kam es zu einem Übergriff auf ein Kamerateam des MDR.
Die Reporter hatten zu rechter Gewalt in Zwickau recherchiert. Darin zu sehen: Schon aus der Demonstration kommen Parolen wie „Bambule, Randale, Rechtsradikale“ oder „Frei, sozial und national“. Junge Neonazis gehen erst während der Dreharbeiten auf die Kamera zu, beleidigen die Personen sexistisch und greifen das Team später auf dem Hauptmarkt an. Mindestens einer der Angreifer trägt auf einer Versammlung verbotene Quarzhandschuhe. Ein Reporter wird dabei verletzt.
Dies ist kein Einzelfall. Zwickau ist für uns als Opferberatung „Support für Betroffene rechter Gewalt“ des RAA Sachsen e.V. immer wieder Interventionsfeld und Beratungsort. Seit 2019 nehmen wir vermehrt Angriffe, vor allem gegen Personen, die von den Rechten als politische Gegner*innen oder Alternative wahrgenommen werden, wahr. Die überwiegende Zahl der Angriffe lässt sich auf einen bekannten Personenkreis innerhalb der rechten Szene zurückführen. In unserer Publikation zum 10. Jahrestag der Selbstenttarnung des NSU heißt es: „Die strukturelle Ausgestaltung der Zwickauer rechten Szene kann als heterogen und stabilisiert beschrieben werden. Es zeigt sich, dass das gesamte Spektrum rechter Aktivitäten in Zwickau besetzt und bespielt wird und diese Kontinuität seit jeher ungebrochen ist“. Für eine ausführliche Analyse der bestehenden Strukturen empfehlen wir das Policy Paper des Else-Frenkel-Brunswik-Institutes zur Situationsanalyse der extrem Rechten in Zwickau.
Immer wieder kommt es zu Sachschäden: Fensterscheiben von Aktivist*innen werden eingeschmissen, Briefkästen oder Autos beschädigt. Dies ist leider für viele Menschen in Zwickau traurige Normalität. Auf den Kosten der Sachbeschädigungen bleiben sie meist alleine sitzen, da die Täter*innen selten ermittelt werden. Oft gelingt es, solidarisch im Freundeskreis Geld zu sammeln, jedoch wäre dies an anderer Stelle sicher sinnvoller angelegt. Deshalb möchten wir Spenden sammeln, um den Menschen, die von den Angriffen betroffen waren oder in Zukunft sind, finanziell etwas Solidarität zukommen zu lassen. Wir beobachten die Aktivitäten in Zwickau weiter, beraten die Betroffenen und halten Euch auf dem Laufenden!
Spenden bitte an:
Spendenkonto: RAA Sachsen e.V.
Commerzbank AG
IBAN: DE33 8508 0200 0643 9986 00
BIC: DRESDEFF857
Verwendungszweck: Opferfonds – Zwickau 2021
Jeder Betrag hilft!
Bitte beachtet, dass für Spenden bis 200€ zum Nachweis beim Finanzamt der vereinfachte Spendennachweis, d.h. Kontoauszug oder Bareinzahlungsbeleg des*der Spender*in gilt. Wir bitten daher auf Spendenquittungen für Beträge bis 200€ zu verzichten, um unsere Buchhaltung zu entlasten.
Bist Du selbst von rechter Gewalt betroffen? Melde dich bei uns:
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Henriettenstraße 5, 09112 Chemnitz
Außenstelle Plauen: Äußere Reichenbacher Straße 3, 08529 Plauen
Tel: (0371) 4 81 94 51
Fax: (0371) 4 81 94 52
Mobil: (0172) 9 74 36 74
E-Mail: opferberatung.chemnitz@raa-sachsen.de
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