Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 20. Januar 2020 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Sebnitz

Erneute rassistische Anfeindungen gegen 11-Jährige

Ein 11-jähriges Mädchen, das bereits am 6. Dezember 2019 aus rassistischen Motiven angegriffen wurde (Siehe: https://www.raa-sachsen.de/support/chronik/vorfaelle/sebnitz-4376), war auf dem Sebnitzer Markt erneut rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Zunächst wurde sie von einem 14-Jährigen bespuckt. Als sie in dessen Richtung zurückspuckte, zog der Junge eine Messer und bedrohte und beleidigte sie.

Wie im Zuge der Presseberichterstattung bekannt wurde, war dies nicht die erste Anfeindung in Richtung der 11-Jährigen. Nach Informationen der Polizei soll das Mädchen bereits am 14. Dezember von dem 14-Jährigen rassistisch beleidigt worden seien.

Quelle: PD Dresden, Presse

Vorfall vom 20. Januar 2020 | LK Meißen

Meißen

Auseinandersetzung nach Hitlergruß vor Einkaufsmarkt

Am Montagamorgen belästigte ein mit Bademantel bekleideter 57-Jähriger Passant*innen vor einem Einkaufsmarkt auf der Schützestraße. Als der Marktleiter den Mann zur Rede stellte und des Platzes verwies, zeigte dieser den Hitlergruß und skandierte verfassungsfeindliche Parolen.

Zur Anzeigenerstattung versuchte der Marktleiter den Mann sodann ins Innere des Gebäudes zu führen. Dagegen wehrte sich der 57-Jährige mit einem Schlag. Nur mit Hilfe eines weiteren Mitarbeiters gelang es schießlich den Mann festzuhalten.

Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Körperverletzung.

Quelle: PD Dresden, Presse

Vorfall vom 20. Januar 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Altstadt

Erneute Übergriffe durch PEGIDA-Teilnehmer

Wie zuletzt beim PEGIDA-Weihnachtssingen am 15. Dezember 2019 kam es auch am Montagabend, den 20. Januar 2020, zu mehreren Übergriffen durch Teilnehmer*innen der Versammlung des PEGIDA Fördervereins e.V.. Nach der Darstellung von Augenzeug*innen traten Teilnehmer*innen der Versammlung erneut sehr aggressiv auf. So versuchten einige PEGIDA-Sympathisant*innen zunächst, Bildaufnahmen von Gegendemonstrant*innen zu machen. Auf Widerworte wurde mit Gewaltandrohungen reagiert.

Eine ersten Höhepunkt erreichten die Anfeindungen gegen 20 Uhr, als ein Gegendemonstrant aus einer sich sammelnden Gruppe heraus angegangen wurde. Die Polizei schritt schnell ein und trennte die Lager.

Von der selben Gruppe ging nach Abschluss der Versammlung von PEGIDA ein weiterer Übergriff aus. Auf der Prager Straße umringten sie eine 30-jährige Person, beleidigten und bedrohten diese und versuchten ihr das Handy aus der Hand zu schlagen. Alarmierten Polizist*innen gelang es im Anschluss, die Idenität von einem Angreifer festzustellen.

Quelle: PD Dresden, Zeug*innen- und Betroffenenberichte

Vorfall vom 18. Januar 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig

Morddrohung per Post

Die Linken-Landtagsabgeordnete und Leipziger Stadträtin Juliane Nagel bekam eine Morddrohung per Post. Laut eigener Aussage sieht sie sich seit den Vorkommnissen zu Silvester am Connewitzer Kreuz vermehrt rechten Bedrohungen ausgesetzt. Wegen einiger möglicherweise strafrechtlich relevanter E-Mails sowie der Morddrohung will die Politikerin Anzeige erstatten.

Quelle: Presse, Betroffene

Vorfall vom 15. Januar 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Großzschocher

Neonaziprovokationen

An einer Haltestelle in Großzschocher redeten zwei Jugendliche positiv über Hitler und äußerten sich rassistisch. Eine Person verließ daraufhin das Wartehäuschen und stellte sich einige Meter entfernt. Die Jugendlichen kamen deswegen auch heraus, stellten sich vor die Person, zeigten demonstrativ den Hitlergruß und riefen entsprechende Parolen.

Quelle: Betroffene*r

Vorfall vom 15. Januar 2020 | Erzgebirgskreis

Schwarzenberg

Erst rassistische Parolen, dann Schüsse mit einer Softairwaffe

Am Nachmittag des 15.01.2020 rief ein Mann rassistische Parolen von einem Balkon in Schwarzenberg. Als er eine Person bemerkte, die dies beobachtet hatte, schoss der Mann mit einer Softairwaffe in die Richtung des Zeugen. Die Polizei traf den Mann später in der Wohnung an, der Staatsschutz hat Ermittlungen gegen ihn und einen Begleiter aufgenommen.

Quelle: Presse, PD Chemnitz

Vorfall vom 15. Januar 2020 | Vogtlandkreis

Oelsnitz

Hakenkreuzschmierereien am Markt

Unbekannte malten auf eine Bodenlampe am Rathaus in Oelsnitz ein Hakenkreuz.

Quelle: PD Zwickau

Vorfall vom 14. Januar 2020 | LK Zwickau

Zwickau

3 Tage in Folge: Meldungen zu Hakenkreuzschmierereien

Wie schon am 12. und 13.01.2020 gab es auch am 14.01.2020 Meldungen der Polizei zu Hakenkreuzschmierereien in Zwickau. Dieses Mal wurden mehrere Hakenkreuze an Hauswände und einen Stromverteilerkasten gemalt.

Quelle: PD Zwickau

Vorfall vom 13. Januar 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Rassistische Pöbelei

Ein Mann beleidigte eine Frau mit Hijab in unmittelbarer Nähe zur Universität. Ein Passant, der der Frau zur Hilfe kam, wurde daraufhin mit Gewalt bedroht.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 13. Januar 2020 | LK Zwickau

Zwickau

Erneut Hakenkreuz gesprüht

Wie schon am Vortag wurden in Zwickau Hakenkreuze gesprüht - dieses Mal auf einen Verteilerkasten im Ortsteil Weißenborn.

Quelle: PD Zwickau

Vorfall vom 13. Januar 2020 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Rechte Parolen skandiert

In der Bahnhofsunterführung unter dem Hauptbahnhof Chemnitz, der sogenannten "Bazillenröhre", riefen 3 Männer wiederholt rechte Parolen. Es wurden Ermittlungen wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.

Quelle: Presse, PD Chemnitz

Vorfall vom 12. Januar 2020 | LK Zwickau

Zwickau

Hakenkreuze gesprüht

In Zwickau wurden mehrere Hakenkreuze an Fassaden gesprüht.

Quelle: PD Zwickau

Vorfall vom 11. Januar 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Altstadt

Kabarettist mit Bierglas beworfen

Während einer Vorstellung des Kabarettstücks "Betreutes Denken" wurde ein 37-jähriger Darsteller der Herkuleskeule aus einer ca. 15-köpfigen Gruppe heraus mit einem Bierglas beworfen und am Kopf getroffen. Dem Angriff voraus gingen rassistische und frauenfeindliche Zwischenrufe der Gruppe, auf welche die Darsteller*innen das Stück unterbrachen und die Gruppe zur Rede stellten.

Als alarmierte Polizeibeamt*innen vor Ort eintrafen, hatte ein Großteil der Gruppe bereits die Flucht ergriffen. Lediglich von drei Männern (36/36/39) konnten die Personalien aufgenommen werden.

Quelle: PD Dresden, Presse

Vorfall vom 10. Januar 2020 | LK Görlitz

Görlitz

Eine Frau entdeckte an einem LKW in der Görlitzer Nikolaivorstadt einen Aufkleber mit der Aufschrift "Führerhaus - Besatzung spricht Deutsch". Verboten ist der Aufkleber nicht, erzeugt aber eine rechte Drohkulisse.

Quelle: https://www.saechsische.de/plus/nieskyer-firma-duldet-fuehrerhaus-aufkleber-shitstorm-gegen-die-saechsische-zeitung-5169663.html

Vorfall vom 6. Januar 2020 | LK Zwickau

Zwickau

Parteibüro beschmiert

Neben mehreren Schriftzügen auf Ladengeschäften wurde unter anderem der Schriftzug der Partei "Die Linke" an der Geschäftsstelle durchgestrichen.

Quelle: PD Zwickau