Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.
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Verfassungsfeindliche Graffiti
An einer Steinmauer der Umfriedung der Gemeinschaftsunterkunft in der Chemnitzer Straße in Freiberg wurde ein Hakenkreuz sowie eine Zahlen- und eine Buchstabenkombination gesprüht. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Quelle: Polizeidirektion Chemnitz, 12.08.2024
Rechte Graffiti geschmiert
Zwischen Samstagabend dem 10. August und Sonntagmorgen dem 11. August sprühten Unbekannte verfassungsfeindliche Symbole an eine Mauer an der Schönburgstraße in Glauchau. Ebenso wurden mehrere verfassungswidrige Schriftzüge entlang der Leipziger Straße gesprüht. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeug*innen.
Quelle: Polizeidirektion Zwickau, 12.08.2024
Rechte Musik
Ein Zeuge meldete der Polizei, dass Personen verfassungsfeindliche Musik in der Öffentlichkeit abspielten. Die Beamten stellten zwei Männer fest und nahmen die Ermittlungen wegen der Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen auf.
Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 12.08.2024
"L'amour toujours" mit rassistischem Text gesungen
Laut Presseberichten fand am 11. August ein Sommerfest der Gruppe "Chemnitz steht auf" in der Gartensparte "Spaten" in Chemnitz statt. "Chemnitz stet auf" organisiert die montaglichen verschwörungstheoretischen Demonstrationen in Chemnitz.
Auf dem Sommerfest sollen 37 der knapp 50 Teilnehmenden das Lied "L'amour toujours" gesungen haben - 31 von ihnen mit einem rassistischen Text. Die Polizei nahm Peronalien auf und ermittelt wegen Volksverhetzung. Außerdem soll ein Mann Widerstand gegen die Maßnahme geleistet haben.
Quelle: TAG24, 14.08.2024
CSD Bautzen
Am 10. August 2024 fand der Christopher-Street-Day (CSD) in Bautzen statt, zu dem über 1.000 Teilnehmer*innen kamen. Zusätzlich wurde eine Gegendemonstration angemeldet unter dem Motto „Gegen Genderpropaganda und Identitätsverwirrung“, sowie eine Kundgebung der Freien Sachsen. Insgesamt waren rund 680 Gegendemonstrant*innen vor Ort. Es kam zu verschiedenen Zwischenfällen, bei denen die Polizei eingreifen musste, darunter die Sicherstellung eines T-Shirts mit verfassungsfeindlichen Symbolen, Ermittlungen wegen Volksverhetzung und die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens wegen ausländer*innenfeindlicher Parolen. Eine Teilnehmerin des CSD meldete zudem einen Raub, bei dem ihr eine Regenbogenfahne aus der Hand und eine vom Hals entrissen wurde.
Quelle: Polizeimeldung, 12.08.2024; Sächsische Zeitung, 11.08.2024
Zudem wurden rechte Parolen gerufen.
Quelle: Zeug*innenbericht, 12.08.2024
Die Organisator*innen sagten die ursprünglich geplante Aftershow mit Musik und Ständen aus Sicherheitsgründen ab, nachdem es eine starke Mobilisierung zu Gegenveranstaltungen gab. Kleinere Gruppen versuchten wiederholt den CSD durch laute Rufe zu stören und die Teilnehmer*innen zu filmen.
Quelle: Sächsische Zeitung, 10.08.2024
Körperverletzung und rassistische und sexistische Beleidigung in der Straßenbahn
Am frühen Mittwochabend dem 7. August war eine 28-Jährige mit ihrer Begleiterin in der Straßenbahn in Zwickau unterwegs.In der Straßenbahn baute sich ein Mann bedrohlich vor ihr auf, beleidigte die 28-Jährige rassistisch und sexistisch und packte ihr in der Folge an dem Arm. Außerdem schlug er ihr eine Arbeitsmappe aus der Hand. Dabei wurde die Frau leicht verletzt.
Ein Zeuge schritt ein und die Angegriffene rief in die Polizei. Diese konnte einen 43-Jährigen feststellen. Gegen ihn wird nun wegen Körperverletzung und Beleidigung ermittelt. Die Polizei sucht außerdem nach Zeug*innen.
Quelle: Polizeidirekion Zwickau, 08.08.2024
Rassistischer Angriff am Schloßteich
„Es war kein Streit oder eine Auseinandersetzung. Das, was passiert ist, war ein rassistischer Angriff auf unsere Gruppe“, benennt einer der Betroffenen das, was am vergangenen Montagabend am Schloßteich in Chemnitz geschah. Demnach liefen die Geschädigten zu sechst über die Schloßteichinsel und wurden erst von einer Person rassistisch beleidigt, angegangen und bedroht. Dann schlossen sich dem unbekannten Angreifer mehrere weitere Personen an, die zuvor in der Nähe saßen und beteiligten sich an dem rassistischen Übergriff. Zwei Männer aus der Gruppe der Geschädigten wurden dann auch körperlich angegriffen und verletzt. Beide mussten ambulant versorgt werden. Die Betroffenen beschreiben, wie die Angreifer auch nicht vor den Frauen in ihrer Gruppe, eine davon im Rollstuhl, haltmachten.
Mehr in unserer Pressemitteilung.
Quelle: Betroffene
Verfassungsfeindliche Tätowierungen
Polizist*innen kontrollierten in der Lichtensteiner Straße in Hohndorf einen Mann, nachdem dieser oberkörperfrei lautstark auf sich aufmerksam gemacht hatte. Bei der Kontrolle fiel den Polizist*innen mindestens drei Hakenkreúze auf, welche dieser auf Rücken und Oberarm tätowiert hatte. Gegen ihn wurde Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gestellt.
Quelle: Polizeidirektion Chemnitz, 06.08.2024
Rechtes Symbol an Automaten
An einem Zigarettenautomaten wurde mit silberner Farbe ein verfassungsfeindliches Symbol aufgetragen.
Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 04.08.2024
Hakenkreuzschmiererei
An einem Bahndamm unterhalb der Meißner Landstraße wurde mit einem circa zwei Meter großem Hakenkreuz beschmiert. Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurden vom Staatsschutz aufgenommen.
Quelle: Polizeidirektion Dresden, 05.08.2024
Rechte Parole
Eine Person rief kurz nach Mitternacht eine verfassungsfeindliche Parole. Die Polizei stellte einen Tatverdächtigen fest und nahm Ermittlungen auf.
Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 04.08.2024
Rechte Symbole
Eine Bushaltestelle wurde mit mehreren nationalsozialistischen und verfassungswidrigen Symbolen beschmiert. Die Polizei veranlasste die Beseitigung und ermittelt.
Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 04.08.2024
Verfassungsfeindliche Symbole auf Wahlplakat
In der Nacht zu Sonntag, den 04. August 2024, hinterließen Unbekannte verfassungsfeindliche Symbole auf einem Wahlplakat in Berthelsdorf. Es entstand ein Schaden von etwa 100 Euro. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Quelle: Polizeimeldung, 08.08.2024
Verfassungsfeindliche Symbole auf Wahlwerbung
Unbekannte Täter*innen haben am Wochenende, vom 03. August bis 04. August 2024, Wahlwerbung in Rosenthal beschädigt. Sie bemalten zwei Wahlbanner mit grüner Farbe und hinterließen verfassungsfeindliche Symbole und Parolen. Der Schaden beläuft sich auf etwa 100 Euro. Bei der Anzeigenaufnahme erfuhren die Beamt*innen, dass in der Umgebung 14 weitere Plakate beschädigt wurden. Die Ermittlungen werden vom Dezernat Staatsschutz geführt.
Quelle: Sächsische Zeitung, 05.08.2024; Polizeimeldung, 08.08.2024
Verfassungsfeindliche Symbole
Zwischen dem 02. und 05. August 2024 hinterließen unbekannte Täter*innen an einer Sitzgruppe Am Hinterteich in Milstrich verfassungsfeindliche Symbole auf der Parkbank und dem Tisch. Der Sachschaden beträgt etwa 200 Euro. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Quelle: Polizeimeldung, 08.08.2024
