Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 19. April 2018 | Stadt Dresden

Dresden Friedrischstadt

Fremdenfeindliche Beleidigungen und Bedrohung

Auf der Berliner Straße beleidigte ein 41-jähriger Mann laustark einen 20-jährigen Mann afghanischer Herkunft mit fremdenfeindlichen Sprüchen. Der 41-Jährige, der außerdem einen freilaufenden Hund mit sich führte, gebärdete sich dabei äußerst aggressiv und schritt auch nicht ein, als sein Hund den 20-Jährigen bedrängte. Als der Betroffene vor dem Hund auf ein Autodach flüchtete, verletzte er sich leicht. Hinzugerufene Polizist_innen nahmen den 41-Jährigen schließlich in Gewahrsam und übergaben den Hund einem Tierheim.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 19. April 2018 | Nordsachsen

Torgau/Leipzig

Rassistischer Mordversuch in Torgau?

Bereits imJuli2017 kam es zu einem folgenschweren Zwischenfall in Torgau, Landkreis Nordsachsen. Eine Gruppe Deutscher stritt sich mit einigen ausländischen Männern. Unvermittelt kam Kenneth E. dazu, der ohne Vorwarnung aus etwa einem Meter Entfernung einemSyrer zwei mal in den Oberkörper schoss. Der junge Mann überlebte nur dank einer sofortigen Notoperation.

Nun wird der Fall am Landgericht in Leipzig verhandelt. Die Anklage lautet versuchter Mord und laut Richter Jagenlauf wird unter anderem zu klären sein, ob dieser auch heimtückisch geschah. Außerdem wurden bei dem Angeklagten Gegenstände mit dem Abbild Hitlers und Rommels gefunden, es lässt sich also durchaus auf ein extrem rechtes Weltbild und auf ein rassistisches Tatmotiv schließen. Der Täter ist wegen verschiedener Gewaltdelikte bereits vorbestraft.

Quelle: Presse

Vorfall vom 19. April 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig/Dessau

(Ex-) Mitglied der rechten RB-Leipzig-Fangruppe "LE United" wegen Hitlergruß vor Gericht - überraschender Freispruch

Die rechte Fangruppierung "LE United" fiel in der Vergangenheit mehrfach wegen Bedrohungen und Körperverletzungen auf. So schlugen sie beispielsweise nach einem Heimspiel am 4. November 2017 auf linke Ultras der Red Aces ein und brachen einem das Nasenbein.

Nun stand ein (zum Tatzeitpunkt) Mitglied der Gruppe in Dessau vor Gericht, weil er bei einem Testspiel in der Stadt den Hitlergruß gezeigt haben soll. Als Polizisten dies sahen, nahmen sie die Personalien des alkoholisierten Mannes auf und verwiesen ihn des Stadions. Vor Gericht widersprachen sich die Beamten jedoch in einigen Details, weshalbdie Schuld des Angeklagten nicht zweifelsfrei festgestellt werden konnte. Der Richter sagte zum Urteil: „Das ist nicht das Einsehen Ihrer Unschuld, sondern Zweifel an Ihrer Schuld.“.

Quelle: Presse

Vorfall vom 18. April 2018 | Nordsachsen

Delitzsch

Schlägerei und rassistische Äußerungen

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegen Körperverletzung gegenunbekanntermittelt. Demnach wurde mindestens eine Person als "Scheiß Türke" bezeichnet und körperlich angegriffen. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 18. April 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig - Südvorstadt

Antisemitisches Hassposting

Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz wurde von Leipzig aus im Internet ein antisemitisches Hassposting verbreitet. Es wird wegen Volksverhetzung ermittelt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 18. April 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig - Lindenau

Antisemitische E-Mail

Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz wurde von Leipzig aus eine E-Mail mit antisemitischem Inhalt verschickt. Es wird wegen Volksverhetzung ermittelt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 16. April 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Großzschocher

Rechte Schmiererei

Unbekannte bringen an einem Mehrfamilienhaus Huttenstraße Ecke Pfeilstraße in Leipzig-Großzschocher ein Hakenkreuz sowie den Schriftzug "NSDAP SS" an. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: Presse, Polizei

Vorfall vom 14. April 2018 | LK Leipzig

Brandis

Körperverletzung in Brandis

Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz wurde eine Person ausAserbaidschanin Brandis geschlagen. Die Polizei wertet den Angriff als "fremdenfeindlich" und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 14. April 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Rassistische Dynamo-Fans am Hauptbahnhof Leipzig von Polizei kontrolliert

Nach einer Heimniederlage der SG Dynamo Dresden skandieren vier Anhänger von Dynamo am Samstagabend während der Rückfahrt mit dem Regionalexpress in Richtung Leipzig rechte und volksverhetzende Parolen. Diese richten sich laut Bundespolizei besonders gegen eine ausländische Reisende und ihr Kind. Die Pöbeleien beginnen ab dem Halt des Zuges in Dahlen. Andere Fahrgäste, die sich offenbar daran stören, werden ebenso wie der Zugbegleiter aggressiv bedroht und beleidigt. Der 41-jährige Haupttäter aus Zörbig (Sachsen-Anhalt) und seine drei Begleiter rufen u.a.: „Ihr kriegt beide auf die Fresse!“ und „Ich schlag Dir Deine blonden Locken aus dem Schädel!“ Am Leipziger Hauptbahnhof wird die Gruppe von der Bundespolizei empfangen. Diese ermittelt nun wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Nötigung.

Quelle: Presse, Polizei

Vorfall vom 11. April 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Antisemitische Rufe und Bedrohungen

Anlässlich des Tages des Gedenkens an den Holocaust versammelten sich 150 Menschen am Richard-Wagner-Hain. Bei der Auftaktkundgebung äußerte sich eine Person einem Demonstrationsteilnehmer mit einer Israel-Fahne ablehnend gegenüber und sagte "Das ist immer noch mein Land". Drei weitere Personen begleiteten die Demonstration bis zur Thomaskirche und riefen immer wieder "Scheiß Israel", "Tod Israel" und "Freiheit für Palästina" und bedrohen Teilnehmende der Demonstration.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 10. April 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig - Neustadt-Neuschönefeld

RassistischerAngriff auf Fahrradladen Veloismus

Am Abend des 10. Aprils kam es zu einem unvermittelten rassistischen Angriff auf das Veloismus. Zunächst wurde ein kleiner Junge, der vor dem Laden sein Fahrradaufgepumpt hat, rassistisch beleidigt, bedroht und auch körperlich angegangen. Mitarbeiter, die sich dazwischenstellten, wurden ebenfalls verbal attackiert und auch geschlagen. Nachdem sich alle in den Laden geflüchtet haben, trat der Angreifer Teile der Eingangstür ein.

Nach einiger Zeit - die Polizei war bereits vor Ort - kam der Angreifer zurück undseine Daten konnten von den Beamten erfasst werden. Es wurde Anzeige erstattet.

Quelle: Social Media, Augenzeug_innen

Vorfall vom 10. April 2018 | LK Görlitz

Zittau

Rechte Symbole an Haltestelle gesprüht

Im Zeitraum zwischem dem 29. März und dem 10. April besprühten Unbekannte eine Haltestellenhäuschen am Martin-Wehnert-Platz mit einem Hakenkreuz, zwei SS-Runen sowie dem Schriftzug "ACAB".

Quelle: Polizei

Vorfall vom 8. April 2018 | Mittelsachsen

Freiberg

rassistisch motivierte KörperverletzungEine PoC wurde laut Antwort einer Parlamentsanfrage auf Kopf und Rücken geschlagen, zu Boden gestoßen und rassistisch beleidigt.

Quelle: KA 6/15244

Vorfall vom 6. April 2018 | LK Bautzen

Hoyerswerda

Flugblatt ruft zu Angriff auf Geflüchtetenunterkunft auf

Im Verlauf der ersten Aprilwoche erhielt die Polizei einen Hinweis auf ein in der rechten Szene kursierendes Flugblatt, mit dem dazu aufgerufen wurde, am Freitagabend die Geflüchtetenunterkunft auf der Liselotte-Hermann-Straße zu stürmen. Die Polizei reagierte in der Woche mit Gefährderansprachen und einer verstärkten Präsenz im Stadtgebiet. Am Freitagabend wurden sodann Personenkontrollen im Umfeld der Unterkunft durchgeführt. Zur Abwehr von Gefahren erhielten vier junge Männer einen Platzverweis. Der Abend verlief ansonsten ohne weitere Vorkommnisse.

Das Dezernat Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt weiter wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten in Tateinheit mit Volksverhetzung sowie dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 5. April 2018 | LK Bautzen

Bautzen

"Sieg Heil" gerufen

Am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr rief ein angetrunkener 16-Jähriger auf der Berthold-Brecht-Straße "Sieg Heil". Durch Zeug_innen alarmierte Polizist_innen konnten den Jugendlichen, der von mehreren Personen begleitet wurde, wenig später identifizieren. Er muss sich nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten.

Quelle: Polizei