Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 3. Mai 2021 | Stadt Leipzig

Leipzig - Großzschocher

Hakenkreuze im Leipziger Westen

An die Fenster eines leerstehenden Gebäudes in der Gerhard-Ellrodt-Straße im Leipziger Stadtteil Großzschocher wurden mehrere große Hakenkreuze angebracht. Anfang des Jahres prangte dort über mehrere Wochen der Schriftzug "Nazikiez" nebst SS-Runen.

Quelle: Social Media, Chronik.LE

Vorfall vom 3. Mai 2021 | LK Leipzig

Borna

Bon Courage erneut im Fokus

Die Schaufensterscheiben des Bornaer Vereins Bon Courage e.V. wurden mit etwa einem Dutzend Nazi-Stickern vollgeklebt. Der Verein war in den vergangenen Jahren immer wieder von rechten Attacken betroffen. So wurden bereits mehrfach die Scheiben des Vereinssitzes mit Steinen eingeworfen.

Quelle: Chronik.LE, Betroffene

Vorfall vom 2. Mai 2021 | LK Leipzig

Borna

Sticker an Parteibüro

Zwischen dem 1. und dem 2. Mai brachten Unbekannte etwa 40 Aufkleber mit rassistischen und rechten Motiven am Büro der Partei Die LINKE in der Roßmarktschen Straße an. Zeitgleich fand eine Kundgebung der AfD in unmittelbarer Nähe statt.

Quelle: Betroffene, Presse

Vorfall vom 1. Mai 2021 | LK Zwickau

Zwickau

Rechte Aktivitäten im Zuge der verbotenern Demonstration der Partei "der 3. Weg"

Am 1. Mai 2021 hatte sich in Zwickau die extrem rechte Kaderpartei "Der 3. Weg" sowie die rechte "Bürgeroffensive Zwickau" angekündigt. Die beiden geplanten Kundgebungen, sowie eine große Anzahl an Gegenveranstaltungen, wurden jedoch im Vorfeld von der Stadt verboten. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und setzte das Demonstrationsverbot durch.

Trotz des hohen Polizeiaufgebots kam es zu Aktivitäten der rechten Szene in Zwickau. So versuchten Unbekannte einen linken Aktivisten nach dem Aufhängen von Bannern mit ihrem Auto anzufahren. Zudem bedrohten Rechte immer wieder Menschen in der Innenstadt und verteilten großflächig Propagandamaterial. Die "Bürgeroffensive Zwickau" versuchte mehrfach sich über das Demonstrationsverbot hinwegzusetzen. Auf dem Hauptmarkt versammelten sich mehrere Personen, welche in der Folge Anzeigen und Platzverweise erhielten. Mehrere Personen der gleichen Gruppe fanden sich wenig später auch am Schwanenteich in Zwickau ein. Hier nahm die Polizei ebenfalls 28 Anzeigen wegen des Verstoßes gegen die sächsische Corona-Schutzverordnung sowie drei Strafanzeigen wegen Zeigens des Hitlergrußes auf.

Quelle: Social Media, Presse, Polizei, Betroffene

Vorfall vom 1. Mai 2021 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Kundgebungen und rechte Übergriffe

Die extrem rechte Partei "die Freien Sachsen" meldete am Abend des 1. Mai 2021 spontan eine Kundgebung in Chemnitz an. Dem Aufruf folgten bis zu 200 Personen aus dem rechten Spektrum. Unter den Teilnehmenden waren u.a. Mitglieder der NPD, der extrem rechten Bürgervereinigung "Pro Chemnitz", der Partei "Die Rechte" und dem "3. Weg". Gleichzeitig fand eine Gegenkundgebung vom "Bündnis Chemnitz Nazifrei" mit knapp 250 Teilnehmenden statt.

Während der Kundgebung der "Freien Sachsen" bedrängte eine junge Gruppe Neonazis wiederholt die anwesenden Journalist*innen und beleidigte sie antisemitisch. Dabei wurden Journalist*innen immer wieder von der Gruppe verfolgt und es kam zu mehrfachen Angriffsversuchen. Zusätzlich versuchten die Rechten immer wieder auch zur Gegendemonstration zu gelangen. Die Angriffe auf die Gegenkundgebung konnte durch die Polizei verhindert werden.

Nach Auflösung beider Kundgebungen kam es erneut zu Übergriffen von jungen Neonazis auf Gegendemonstrant*innen. Auf dem Heimweg wurde etwa ein 30-Jähriger am Johannisplatz aufgefordert seine Fahne herunter zu nehmen und in der Folge von ein bis zwei Angreifern mit der Faust geschlagen. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Übergriffen in der Innenstadt kam. Andere Teilnehmende der Gegenkundgebung beschrieben, dass sie ebenfalls von Rechten auf dem Heimweg bedroht, bedrängt und beleidigt wurden. Unter anderem sollen queere Personen auf dem Nach-Hause-Weg sexistisch beschimpft worden sein.

Quelle: Social Media, Presse, Betroffene, Polizei

Vorfall vom 1. Mai 2021 | Mittelsachsen

Kriebstein

Rechte Parolen gerufen

Im Ortsteil Höfchen haben Zeug*innen die Polizei informiert, weil eine Personengruppe mehrfach rechte Parolen gerufen hatte. Beamt*innen trafen die beschriebene Gruppe aus vier Frauen und sechs Männern in der Folge an. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen auf und ermittelt, welche Personen für die rechten Parolen verantwortlich waren. Ebenso wurden Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstoßes gegen die Sächsische Corona-Schutzverordnung erstattet.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 1. Mai 2021 | Stadt Dresden

Dresden - Mickten

Hitlergruß und Tritte nach Passanten

Am Samstag Vormittag, dem 01.05.2021, zeigte ein 37-jähriger Mann mehrfach den Hitlergruß auf der Lommatzscher Straße. Zudem trat er nach Passanten und beschädigte mehrere Autos. Noch vor Ort wurde er vorläufig von der Polizei festgenommen. Gegen ihn wird u.a. wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quellen: Polizei, Presse.

Vorfall vom 1. Mai 2021 | Stadt Leipzig

Leipzig - Lausen-Grünau

Rechte Graffiti

Auf dem Radweg entlang der Heizungsrohre zwischen Leipzig Lausen-Grünau und Markranstädt, Ortsteil Göhrenz, schmierten Unbekannte zahlreiche rechte Schriftzüge und Symbole.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 30. April 2021 | Stadt Dresden

Dresden - Pieschen

Hakenreuz geschmiert

Gegenüber des Sachsenbads an der Wurzener Straße wurde ein Strohmkasten mit einem Hakenkreuz beschmiert.

Quelle: Meldeformular

Vorfall vom 30. April 2021 | Stadt Leipzig

Leipzig - Dölitz

Neonazis im Erholungspark

Am Freitag grölten zwischen 21 und 22 Uhr mehrere Personen im Erholungspark Lößnig-Dölitz neonazistische Parolen. Am nächsten Tag waren vor Ort zahlreiche Scherben, eine ausgerissene Bank sowie Hakenkreuze zu finden.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 29. April 2021 | Vogtlandkreis

Reichenbach

Hakenkreuze geschmiert

Zwischen dem 23. und dem 29. April 2021 haben Unbekannte an die Außenwand einer hölzernen Spielhütte zwei Hakenkreuze geritzt und an die Innenwand zwei Hakenkreuze mit Edding gemalt. Die Polizei sucht nach Zeug*innen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 28. April 2021 | Stadt Dresden

Dresden - Radeberger Vorstadt

Hitlergruß gezeigt

Am Mittwoch Abend zeigte ein 37-jähriger Mann unter Alkoholeinfluss am Alauenplatz mehrmals den Hitlergruß. Gegen ihn wird wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 26. April 2021 | Stadt Dresden

Dresden - Neustadt

Hausprojekte mit Nazipropaganda beklebt

Zwei Hausprojekte in der Äußeren Neustadt wurden mit Stickern mit der Aufschrift "balaclava" beklebt. "balaclava" ist der Name eines angeblichen Fotografen- und Grafikerkollektivs aus dem Spektrum der Bautzner Neonaziszene.

Quelle: Meldeformular

Vorfall vom 26. April 2021 | Stadt Leipzig

Leipzig - Zentrum

Hitlergruß am Hauptbahnhof

Am Leipziger Hauptbahnhof zeigte eine Person mehrfach den Hitlergruß. Einige Zeug*innen sprachen diese darauf an, woraufhin sich die Person in Richtung Bahnhaltestellen entfernte.

Die Polizei wollte nach einem Anruf zunächst keine Anzeige aufnehmen und verwies auf eine Polizeistation. Auch dort sei angeblich nicht genug Personal dafür da. In einem dritten Anlauf wurde letztendlich eine Anzeige aufgenommen.

Quelle: Social Media

Vorfall vom 26. April 2021 | Mittelsachsen

Freiberg

Angriffe auf Polizist*innen und Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen

In Freiberg hatten sich am Montagnachmittag ab 17:30 Uhr laut Polizeiangaben bis zu 650 Personen im Albertpark eingefunden. Dort sollte eine Demonstration von Corona-Leugner*innen stattfinden, in deren Folge es zu zahlreichen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung kam.

Nachdem sich vom Albertpark aus verschiedene Gruppen in Bewegung gesetzt hatten, um durch die Stadt zu laufen, kehrten diese später wieder zum Ausgangsort zurück, wo sich ein Großteil der Menge zerstreute. Eine Gruppe von ca. 80 bis 100 Personen begann jedoch die anwesenden Polizist*innen zu provozieren und kam einem ausgesprochenen Platzverweis nicht nach. Bereits eine Woche zuvor kam es in Folge einer ähnlichen Situation zu Steinwürfen auf Polizeikräfte.

Im Nachgang der Veranstaltung ermittelt die Polizei nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Beleidung, Sachbeschädigung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.

Quelle: Presse, Polizei