Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 8. Mai 2022 | LK Görlitz

Görlitz/Südstadt

Verstoß gegen § 86a - Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen im Mai 2022 wurde nach § 86a Farbe an ein Gebäude geschmiert.

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz - PMK-rechts: politisch motivierte Kriminalität rechts -  Drs.-Nr. 7/9973 S. 25

Vorfall vom 7. Mai 2022 | LK Bautzen

Hoyerswerda/Schwarzkollm

Verstoß gegen § 86a - Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen im Mai 2022 wurde nach § 86a Farbe an ein Gebäude geschmiert

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz - PMK-rechts: politisch motivierte Kriminalität rechts -Drs.-Nr. 7/9973 - S.2

Vorfall vom 7. Mai 2022 | Stadt Dresden

Dresden - Äußere Neustadt

Mehrfache Angriffe auf LGBTIQ*-Personen

Weil sich ein junges Pärchen vor dem Simmel-Center in der Dresdner Neustadt geküsst hatte, wurde es von einer Gruppe von fünf Personen homophob beleidigt, bedrängt und schließlich mit Softdrinks übergossen.

Auf dem Weg nach Hause wurde das Paar entlang der Königsbrücker weitere Male aus vorbeifahrenden Autos heraus sexistisch beleidigt und mit einem Gummigeschoss beschossen.

Quelle: Betroffenenberichte, Soziale Medien

Vorfall vom 7. Mai 2022 | Erzgebirgskreis

Oelsnitz

Antisemitische Parolen und körperlicher Angriff

Ein 34-jähriger Mann lief durch die Walther-Rathenau-Straße in Oelsnitz/Erz. und skandierte antisemitische Parolen. Als er daraufhin von einem Passanten angesprochen wurde, schlug er mit einer mobilen Musikbox auf ihn ein. Der Betroffene konnte den Angreifer jedoch zu Boden bringen und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Gegen den Mann wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung ermittelt.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 7. Mai 2022 | Stadt Leipzig

Leipzig - Leutzsch

Neonazis und rechte Gesänge bei Stadtderby

Anlässlich des Stadtderbys zwischen den Fussballvereinen BSG Chemie Leipzig und 1. FC Lokomotive Leipzig organisierten die Lok-Fans einen Fanmarsch zum Leutzscher Stadion, der u.a. von einem der bekanntesten Neonazis in der Region angeführt wurde.

Zudem nahmen auch weitere rechte Lok-Hooligans an der Aktion teil, von denen einige u.a. im Jahr 2016 an einem Angriff auf den linkalternativen Stadtteil Connewitz beteiligt waren. Während der Abreise sangen Fans des 1. FC Lok zudem antisemitische und antiziganistische Lieder.

Lok-Fans fallen seit langer Zeit immer wieder durch rassistische und neonazistische Angriffe und Äußerungen auf.

Quelle: Presse

Vorfall vom 7. Mai 2022 | LK Bautzen

Hoyerswerda/Schwarzkollm

Verstoß gegen § 86a - Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen im Juni 2022 wurde nach § 130  eine Parole auf eine Straße geschmiert.

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz - PMK-rechts: politisch motivierte Kriminalität rechts -  Drs.-Nr. 7/10187  S. 1

Vorfall vom 6. Mai 2022 | Nordsachsen

Taucha

Ladenlokal zum wiederholten Male angegriffen

Zum wiederholten Male ist die Eingangstür des Vereins "Allmende Taucha e.V." zerstört worden. Unbekannte warfen einen Gullideckel durch die sieben Millimeter starke Plexiglasscheibe der Tür und beschädigten dadurch auch den Türrahmen sowie den geflieste Fußboden.

Die Scheibe wurde damit in den vergangenen zwei Jahren bereits zum vierten Mal zerstört. Weil die Mitarbeiter*innen des Vereins schon mehrfach von Neonazis beleidigt wurden und eine Zeug*in berichtete, dass sich auch bei diesem Angriff einer der Täter abwertend gegenüber dem vermeintlich linken Verein geäußert habe, kann davon ausgegangen werden, dass die Sachbeschädigung gezielt begangen wurde, um politische Gegner*innen einzuschüchtern.

Quelle: Betroffene

Vorfall vom 6. Mai 2022 | Nordsachsen

Eilenburg

Mehrere Graffiti gesprüht

Im Eilenburger Stadtgebiet wurden an mehreren Stellen neonazistische Symbole gesprüht. Eine Entfernung wurde bei der Stadtverwaltung veranlasst.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 4. Mai 2022 | Stadt Chemnitz

Chemnitz - Sonnenberg

Stolperstein gestohlen

Wie die Stadtverwaltung Chemnitz am 4. Mai bekannt gab, haben Unbekannte mutmaßlich am Tag zuvor einen Stolperstein entwendet. Der Stoplerstein war vor einem Wohnhaus auf dem Gehweg in der Münchner Straße eingelassen und erinnerte an das Schicksal des KPD-Mitgliedes Curt Schubert. Jener war zur Zeit des NS-Regimes im Widerstand, arbeitete mit der "Gruppe Ernst Enge" gegen den Krieg und unterstützte russische Zwangsarbeiter*innen. Die Stadt Chemnitz hat Strafanzeige gestellt und die Polizei sucht nach Zeug*innen. Bis ein neuer Stolperstein hergestellt ist, soll eine Betonplatte auf das Fehlen des Stolpersteins hinweisen.

Quelle: Stadt Chemnitz, Presse, Polizei

Vorfall vom 3. Mai 2022 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Freital - Deuben

Hakenkreuz und Parolen gesprüht

In Freital haben Unbekannte verschiedene Parolen und ein Hakenkreuz auf den Neumarkt gesprüht. Zudem wurden auch eine Bronzetafel und Parkbänke beschmiert.

Die Polizei ermittelt.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 2. Mai 2022 | LK Leipzig

Bad Lausick

Einbruch in Jugendbegegnungsstätte

Zwei junge Männer drangen durch das Zerschlagen einer Scheibe in die Werkstatt einer Jugendbegegnungsstätte in Bad Lausick ein. Dort entwendeten sie Werkzeuge und Spraydosen und beschmierten die Einrichtung. Dabei hinterließen sich u.a. auch nationalsozialistische Symbole. Beide konnten gefasst werden.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 2. Mai 2022 | LK Zwickau

Crimmitschau

Rathauswand beschmiert

Unbekannte haben zwischen dem 29. April und dem 2. Mai die Außenwand des Crimmitschauer Rathauses beschmiert. Mit einem schwarzen Edding schrieben sie verfassungswidrige Schriftzüge an das Gebäude. Die Polizei sucht nach Zeug*innen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 2. Mai 2022 | LK Zwickau

Limbach-Oberfrohna

Hakenkreuz gesprüht

Unbekannte haben zwischen dem 29. April und dem 2. Mai mehrere Graffiti sowie ein Hakenkreuz an ein Stromverteilerhaus im Stadtpark geschmiert. Die Polizei sucht nach Zeug*innen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 1. Mai 2022 | LK Zwickau

Chemnitz / Glauchau / Zwickau

Angriffe auf Gegendemonstrant*innen am 1. Mai

Am 01. Mai fand in Zwickau eine Demonstration der neonazistischen Kleinstpartei "der 3. Weg" statt. Im Vorfeld der Veranstaltung griffen anreisende Neonazis mehrfach Gegendemonstrant*innen an.

So wollten während ihrer Anreise am Vormittag zunächst ca. 50-60 Neonazis am Chemnitzer Hauptbahnhof in einen Zug steigen, in dem sich bereits zahlreiche Gegendemonstrant*innen befanden. Nachdem sie von der Bundespolizei des Zuges verwiesen wurden, griffen sie den Zug und die in ihm befindlichen Gegendemonstrant*innen an. Wie Augenzeug*innen berichteten, warfen die Angreifer dabei u.a. Steine und Flaschen gegen den Zug und attackierten mehrere Personen mit Fahnenstangen sowie Schlägen und Tritten. Erst nach einem erneuten Einschreiten der Polizei beruhigte sich die Situation, sodass der Zug schließlich ohne die Neonazis weiter in Richtung Zwickau fahren konnte.

Ein weiterer Angriff auf den gleichen Zug ereignete sich jedoch nur zwei Haltestellen weiter, am Bahnhof in Glauchau. Auch dort warteten Anhänger*innen des 3. Wegs am Bahnsteig, um zuzusteigen. Als sie die Gegendemonstrant*innen in dem einfahrenden Zug bemerkten, bewarfen sie die Wagons ebenfalls mit Steinen und Flaschen und versuchten sich durch körperliche Gewalt Zugang zu den Abteilen zu verschaffen. Während des Angriffs zeigte zudem mindestens einer der Beteiligten den Hitlergruß. Als daraufhin Polizeikräfte am Bahnhof eintrafen, floh ein Großteil der Neonazis zunächst in die Glauchauer Innenstadt, wo sie wenig später festgenommen wurden.

Quelle: Social Media, Augenzeug*innen

 

Vorfall vom 30. April 2022 | Stadt Dresden

Dresden - Innenstadt

Hitlergruß bei Pro-russischer Demonstration

Während einer prorussischen Protest-Aktion auf dem Theaterplatz, an der sich auch zahlreiche rechtsgerichtete Personen beteiligten, zeigte ein 35-jähriger Teilnehmer den Hitlergruß.

Zudem wurden, trotz Verbot, russische Militärabzeichen wie das Z-Symbol oder das Sankt-Georgs-Band, gezeigt.

Die Polizei ermittelt gegen den 35-Jährigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und leitete zudem entsprechende Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

Quelle: Polizei, Presse, soziale Medien