Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 9. Juli 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Connewitz

Transfeindlicher und misogyner Angriff

Zwei Frauen (trans u. cis) entdeckten, als sie mit dem Fahrrad im Süden von Leipzig unterwegs waren, einen sexistischen Aufkleber an einem Fahrzeug. Als sie daraufhin hörbar ihre Empörung über die Botschaft des Aufklebers ausdrückten, wurden sie von dem Fahrer des PKW sowie einem weiteren Insassen misogyn beleidigt und verfolgt. Schließlich bremsten diese die Radfahrerinnen auf dem Radweg aus und stiegen aus dem Wagen. Einer der Männer rannte aggressiv auf eine der Frauen zu und verfolgte sie über die Straße. Während ihrer Flucht vor dem Angreifer stürzte sie und verletzte sich. Ihre Begleiterin machte indes durch lautes Rufen auf die Situation aufmerksam, wodurch eine vorbeikommende Autofahrerin anhielt und sich mit den Betroffenen solidarisierte. Die Angreifer zogen sich daraufhin zurück. Mit Hilfe der Autofahrerin und ihrer Begleiterin wurde die Verletzte schließlich in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses gebracht, wo sie stationär behandlet werden musste.

Quelle: Betroffenenbericht

Vorfall vom 5. Juli 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Lützschena-Stahmeln

Rassistische Gesänge

Eine Gruppe von drei Männern im Alter zwischen 14 und 44 Jahren grölte auf einem Gartengrundstück verfassungsfeindliche Parolen. Zudem stimmten sie den Song "L'Amour toujours" an und sangen dazu rassistische Textzeilen. Die Polizei stellt die Tatverdächtigen fest und nahm Ermittlungen auf.

Quelle: Tag24, 07.07.2024

Vorfall vom 2. Juli 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Schönefeld-Ost

Mehrfamilienhaus beschmiert

Unbekannte brachten mehrere Graffiti in blauer Farbe an einem Mehrfamilienhaus an. Bei den Schmierereien handelte es sich um zwei verfassungsfeindliche Symbole in einer Größe von ungefähr 0,50 x 0,55 Metern sowie eine Buchstabenkombination in der Größe von circa 0,60 x 0,50 Metern. Die Polizei ermittelt.

Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 03.07.2024

Vorfall vom 2. Juli 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig

Rechte Gesänge und Symbole bei EM-Spiel

Im Zusammenhang mit dem Achtelfinalspiel der Fußballeuropameisterschaft zwischen Österreich und der Türkei, welches in Leipzig ausgetragen wurde, kam es zu mehreren rechten Vorfällen. So sangen Fans der Österreichischen Nationalmannschaft laut Zeug*innenangaben rassistische Parolen zur Melodie des Liedes „L’amour toujours“. Auf dem Spielfeld formter indes der türkische Nationalspieler Merih Demiral nach seinem zweiten Tor mit beiden Händen den sogenannten Wolfsgruß, welcher als ein Handzeichen der "Grauen Wölfe" gilt. Als „Graue Wölfe“ werden die Anhänger der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“ bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Quelle: LVZ, 03.07.2024

Vorfall vom 30. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Plagwitz

Aggressiver Radfahrer

Ein Radfahrer hat im Stadtteil Plagwitz rechte Parolen gerufen. Als ein Passant ihn daraufhin zur Rede stellte, stieg der Mann vom Fahrrad und drohte ihm mit Schlägen. Dem Betroffenen gelang es die Situation zu deeskalieren, woraufhin der Radfahrer seinen Weg unter rassistischem Gebrüll fortsetzte. Die Polizei ermittelt.

Quelle: Zeug*in

Vorfall vom 26. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig

Hakenkreuze an Haus und Grundstück geschmiert

Unbekannten haben etwa 20 Hakenkreuze mit grüner und roter Farbe an ein Haus in Hartmannsdorf-Knautnaundorf geschmiert. Die Symbole in unterschiedlicher Größe verteilten sich über mehrere Hauswände, Fenster und Grundstücksmauern. Die Höhe des entstandenen Schadens ist derzeit nicht bekannt. Die Polizei ermittelt.

Quelle: Tag24, 28.06.2024

 

Vorfall vom 23. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Liebertwolkwitz

Rechte Graffiti

In der Kirchstraße wurden zwei rechte Grafftiti gesprüht. Dabei handelte es sich u. a. um einen Schriftzug in der Größe von 0,70 x 3,00 Metern. Die Polizei machte die Graffiti unkenntlich und nahm Ermittlungen auf.

Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 23.06.2024

Vorfall vom 18. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Zentrum

Rechtes Symbol an Einkaufszentrum

An die Außenfassade der Höfe am Brühl wurde mit weißer und roter Farbe ein verfassungsfeindliches Symbol gesprüht. Die Polizei ermittelt.

Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 19.06.2024

Vorfall vom 14. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Zentrum-Nord

Rassistische Parolen und Gesänge

Im Leipziger Stadtzentrum skandierte eine Gruppe von fünf Männern mehrfach verfassungsfeindliche Parolen und Gesänge. Gegenüber der hinzugerufenen Polizei äußerten sie sich ebenfalls rassistisch. Es wurden entsprechende Anzeigen gestellt.

Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 14.06.2024

Vorfall vom 8. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Anger-Crottendorf

Rassistische Parolen und Gesänge

Aus einer Gruppe feiernder Personen, die sich nachts im Rahmsdorfer Park aufhielten, wurden rassistische Gesänge gegrölt.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 7. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Altlindenau

Rechte Sachbeschädigung

In die Schaufensterscheibe eines Ladengeschäfts am Lindenauer Markt wurde ein verfassungsfeindliches Symbol in der Größe von etwa 1 x 1 Meter geritzt. Die Polizei ermittelt.

Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 11.06.2024

Vorfall vom 6. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Zentrum

Hitlergruß in Tram gezeigt

In der Nacht zum 5. Juni fuhr ein Mann in einer Straßenbahn der Linie 11 in Richtung Schkeudiz. Zwischen den Haltestellen Wilhelm-Leuschner-Platz und Hauptbahnhof spielte er das Lied "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino laut und für alle Mitfahrenden deutlich hörbar von seinem Smartphone ab und zeigte dabei mehrfach den Hitlergruß. Der Täter war laut Zeug*innenaussagen weiß, etwa 30-50 Jahre alt, hatte kurze Haare und trug schwarze Kleidung sowie ein schwarzes Basecap. Der betreffende Song ist seit einigen Wochen bundesweit in den Medien, weil er immer wieder dafür genutzt wird, rassistische Parolen zu skandieren. Quelle: Betroffenenbericht
Vorfall vom 2. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Großzschocher

Rassistische Gesänge

In der Nacht meldete eine Anruferin der Polizei, dass eine Personengruppe in Großzschocher das Lied "L'amour toujours" abgespielt und dazu rassistische Parolen skandiert hatte. Polizeikräfte stellten daraufhin zehn tatverdächtige Männer fest, die sich nun wegen des Verdachts der Volksverhetzung verantworten müssen.

Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 02.06.2024

Vorfall vom 1. Juni 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Großzschocher

Rassistische Gesänge und misogyne Beleidigungen

In einer Bar in Großzschocher wurden während einer Übertragung eines Fußballsspiels zwei FLINTA*-Personen von anderen Gästen misogyn beleidigt. Zudem stimmten im Verlauf des Abends mehrere Personen das Lied "L'amour toujour" an und skandierten dazu rassistische Parolen. Das Barpersonal intervenierte nicht.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 28. Mai 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Lindenau

Gedenkplakete zerstört

Am 28.05.2024 gedachten autonome Antifaschist*innen in Leipzig der Ermordung Klaus R.s durch Neonazis vor 30 Jahren. Der Mord geschah in einem Haus auf der Lützner Straße. In welchem Haus genau ist heute kaum mehr herauszufinden, daher wurde als Ort für das Gedenken das Haus gewählt, an welchem ereits vor Jahren eine Gedenkplakette angebracht wurde. An der Plakette, die an Klaus  R. erinnert, wurden Blumen niedergelegt und ein paar Grablichter entzündet. Eine andere, erst kürzlich neu angebrachte Plakette neben der Eingangstür eines Cafés wurde bereits am Tag nach der Anbringung von Unbekannten abgerissen.    

Quelle: Zeug*innen