Vorfall vom 23. Oktober 2009 | LK Leipzig

Brandis

Landkreis: LK Leipzig

Im Stich gelassen und verraten

Sie wollten nur Fußball spielen. Doch die Brandiser Kicker und ihre Gäste vom Roten Stern wurden Opfer eines brutalen Überfalls durch rechtsextreme Schläger. Wenn es einen winzig tröstlichen Aspekt an dem Gewaltexzess gibt, dann den, dass sich die Gäste in ihrer Not offenbar zu wehren wussten und die Neonazis dank Überzahl schließlich vertreiben konnten. Nun soll hier keineswegs der Gewalt das Wort geredet werden, auch nicht der aus Notwehr. Aber die Polizei, deren Aufgabe der Schutz der Zuschauer und der Kicker und gewesen wäre, kam eindeutig zu spät, wenngleich sie das anders darstellt. Dabei gab es durchaus genügend Hinweise auf einen drohenden Überfall. Bei anderen Auswärtsspielen der Roten Sterne, die wegen ihrer politischen Orientierung potenzielles Ziel rechtsextremer Kreise sind, funktionierte die Prävention. Warum diesmal mit an Arbeitsverweigerung grenzender Blauäugigkeit vorgegangen wurde, ist eine offene Frage.

Die Brandiser wurden nicht nur von der Polizei im Stich gelassen. Sie wurden auch von einem eigenen Mitglied, das eigentlich als „Ordner“ fungieren sollte, erbärmlich verraten. Zurück bleiben frustrierte, ratlose Sportler sowie Funktionäre.

LVZ

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