Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 18. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden

Rassistische Äußerungen in Straßenbahn

Aus einer Gruppe von etwa fünf alkoholisierten jungen Männern wurden am Abend des 18. April in einer Straßenbahn der Linie 9, die in Richtung Kaditz unterwegs war, lautstark rassistische Gesänge in Richtung anderer Fahrgäste geäußert, die sie aufgrund ihres Aussehens als nicht deutsch wahrnahmen. Die Parolen blieben unwidersprochen.

Quelle: Betroffenenbericht

Vorfall vom 11. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt Ost

Belästigung und Einschüchterungsversuche in Park

Nachdem sich eine Gruppe von Studierenden in den Abendstunden im Parktheater im Großen Garten zusammengefunden hatte, um zu picknicken, traf sich unweit von ihnen ebenfalls etwa 15-20 Jugendliche. In der Folge kamen zunächst zwei männliche Jugendliche aus der Gruppe auf die Frauen zu und äußerten sich abfällig über deren angeblich "linkes" Aussehen. Zudem skandierten sie mehrfach den Hitlergruß. Mit steigendem Alkoholkonsum wurden die Einschüchterungsversuche aus der zahlenmäßig überlegenen Jugendgruppe im weiteren Verlauf des Abends immer aggressiver und bedrohlicher, sodass die Betroffenen schließlich entschieden, den Ort zu verlassen. Auch dabei wurden sie noch von einigen Personen aus der Gruppe verfolgt und bedrängt, bis diese schließlich von ihnen abließen.

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 9. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Äußere Neustadt

Skulptur am Stadtteilhaus beschmiert

Am 9. April entdeckte eine Mitabreiterin des Stadtteilhauses auf der Priesnitzstraße in der Äußeren Neustadt, dass eine vor dem Gebäude befindliche Skulptur der Künster*innengruppe "Bewegung Nurr" mit einer nationalsozialistischen Parole beschmiert wurde.

Die Skulptur aus dem Jahr 1995 entstand im Rahmen einer künstlerischen Ausseinandersetzung mit dem Thema Alltagsrassismus in der Stadt.

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 8. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt

Auseinandersetzung nach rechtsextremer Demonstration

Wie die Polizei mitteilte, lieferten sich in den Abendstunden des 8. April zwei etwa 15-20köpfige Personengruppen eine körperliche Auseinadersetzung im Bereich des Dresdner Hauptbahnhofes bei der auch Flaschen und Pfefferspray eingesetzt wurden. Bei den Beteiligten handelte es sich mutmaßlich um Teilnehmer*innen einer vorhergehenden rechtsextremen Demonstration in Heidenau sowie eine Gruppe nicht-deutscher Personen, die sich vor einem Einkaufsmarkt aufhielt. Vor der Auseinandersetzung soll es zu Provokationen gekommen sein, die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch.

Quelle: Tag24, 09.04.2025

Vorfall vom 8. März 2025 | Stadt Dresden

Dresden

Rassistische Beleidigung gegenüber Familie mit Kindern

Eine Mutter betrat mit ihren beiden afrodeutschen Kindern in eine Straßenbahn der Linie 7, woraufhin ihr achtjähriger Sohn von einem anderen weiblichen Fahrgast rassistische beleidigt wurde. Die Mutter versuchte daraufhin möglichst viel Abstand zwischen sich, ihre Kinder und die täterin zu bringen. Die Polizei wurde nicht informiert.

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 5. März 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt

Rassistische Beleidigung und Drohung

Am Vormittag des 5. März wurde eine Person im Bereich der Prager Straße von einem unbekannten Mann rassistisch beleidigt und bedroht.

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 15. Februar 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Innenstadt

Zahlreiche Straftaten bei Neonaziaufmarsch

Im Zuge des 80ten Jahrestages der Bombadierung Dresdens am 13. Februar 1945 fand auch in diesem Jahr wieder ein Neonaziaufmarsch in der Innenstadt statt, an dem sich etwa 2-3000 Personen beteiligten. Im Zuge der Demonstration, die aufgrund von breiten Gegenprotesten auf einer verkürzten Strecke vom Bahnhof Mitte über die Ostra-Allee zur Freiberger Straße zurück zum Ausgangspunkt führte, wurden zahlreiche Anzeigen gegen Teilnhemer*innen aufgenommen.

So stellte die Polizei bereits bei Kontrollen im Vorfeld der Versammlung am Bahnhof Mitte 39 Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, das Waffengesetz sowie die Allgemeinverordnung der Landeshauptstadt Dresden fest. Unter anderem führten Teilnehmer*innen Protektorenhandschuhe, Einhandmesser, Schlagringe und Pfefferspray mit sich oder trugen unerlaubterweise Springerstiefel. Weitere Neonazis erhielten Anzeigen, weil sie verbotene Zeichen sichtbar auf ihrer Kleidung trugen oder auf Tattoowierungen zeigten. Zudem zeigte 34-jähriger Deutscher an der Freiberger Straße den Hitlergruß.

Auf mehreren Trasparenten, die während des Aufzugs mitgeführt wurden, war außerdem das Wort "Bombenholocaust" abgedruckt, mit dem bewusst der Massenmord an den europäischen Juden während des Nationalsozialismus relativiert werden sollte. Bei der Abschlusskundgebung wurden darüber hinaus Pressevertreter*innen durch den Versammlungsleiter Lutz G. sowie weitere Neonazis bedrängt.

Quelle: Polizeimeldung vom 15.02.2025 (Polizeidirektion Dresden), Zeug*innenberichte

Vorfall vom 30. Januar 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Naußlitz

Zwei Syrer geschlagen und rassistisch beleidigt

Polizist*innen nahmen einen 44-jährigen Mann in Gewahrsam, der zuvor in eine Auseinandersetzung verwickelt war. Die Beamt*innen wurden zur Wendel-Hipler-Straße gerufen, da dort mehrere Männer in einen Streit geraten sein sollen. Vor Ort trafen sie auf den 44-Jährigen, der zwei Syrer im Alter von 18 und 19 Jahren geschlagen und rassistisch beleidigt hatte. Die Beamt*innen erstellten die entsprechenden Anzeigen und forderten den Tatverdächtigen auf, den Ort zu verlassen. Dieser Aufforderung kam er jedoch nicht nach. Zudem beleidigte er sowohl die Geschädigten als auch die Beamt*innen fortwährend, woraufhin diese ihn ins Gewahrsam brachten.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 31.01.2025

Vorfall vom 28. Januar 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Südvorstadt

Verbotene Parolen skandiert

Am Dienstag wurden an der Hochschulstraße drei Männer im Alter von 18, 27 und 46 Jahren von der Polizei angehalten, nachdem sie verbotene Parolen skandiert hatten. Zeug*innen informierten die Beamt*innen, als das Trio an der Haltestelle „Reichenbachstraße“ aus einer Straßenbahn ausstieg und zur Hochschulstraße ging. Währenddessen riefen sie wiederholt Sprüche und Parolen mit Bezug zum Nationalsozialismus. Die Polizeikräfte nahmen die Personalien der Deutschen auf und leiteten Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 29.01.2025

Vorfall vom 26. Januar 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Pieschen

Neonazistische Schmierereien und Propaganda

Zwischen dem 24. und dem 26. Januar haben Unbekannte an mehreren Stellen im Stadtteil Pieschen neonazistische und rassistische Schmierereien sowie zahlreiche Sticker hinterlassen. Zudem wurden auch antifaschistische Graffiti übermalt. Die Schmierereien befanden sich u.a. in Altpieschen, im Bereich der Robert-Matzke-Straße, an der Haltestelle Alexander-Puschkin-Platz sowie weiteren Orten.

Quelle: Zeug*innenberichte

Vorfall vom 19. Januar 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt

Wahlkampfhelfer*innen von "Die Linke" bedroht

Am Sonntagnachmittag wurden die Betreiber*innen eines Infostandes des Jugendverbandes der Linksjugend auf dem Wiener Platz in bedroht und beleidigt. Insgesamt acht junge Männer im Alter von 15 bis 19 Jahren näherten sich offenbar gezielt dem Infostand und bedrohten sowie beleidigten kurz darauf die fünf Betreiber*innen des Standes. Eine Frau und vier Männer im Alter von 16 bis 25 Jahren blieben unverletzt, jedoch wurde ein Tisch des Standes beschädigt. Alarmierte Polizeikräfte konnten die Tatverdächtigen wenig später ausfindig machen. Es handelte sich offenbar um Personen, die von einem Heimspiel des Fussballclubs "Dynamo Dresden" zurückkehrten. Der Staatschutz der Polizeidirektion Dresden ermittelt nun wegen Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 19.01.2025; MDR SACHSEN 19.01.2025

Vorfall vom 18. Januar 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Schönfeld

Rechtsextreme Musikveranstaltung verhindert

Unter dem Vorwand, eine Geburtstagsfeier zu veranstalten, hatten Rechtsextreme ein Vereinsheim an der Malschendorfer Straße gemietet und Technik für den Auftritt von zwei in der Szene bekannten Bands aufgebaut. Als dies der Polizei bekannt wurde, führte die Polizeidirektion Dresden, unterstützt von Kräften der Bereitschaftspolizei, einen Einsatz durch, um die Veranstaltung zu verhindern. In der Lokalität trafen die Beamten auf 90 Personen, darunter auch Mitglieder der beiden Musikgruppen, an und verwiesen sie des Ortes. Ein 28-jähriger Deutscher widersetzte sich und griff einen Polizeibeamten körperlich an.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 19.01.2025; MDR SACHSEN, 19.01.2025

Vorfall vom 3. Januar 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Zschachwitz

Hakenkreuz gesprüht

Unbekannte sprühten auf die Fahrbahn des Zschierener Elbweges mit orangener Farbe ein Hakenkreuz in der Größe von etwa 60 cm x 60 cm. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen auf.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 05.01.2025

Vorfall vom 31. Dezember 2024 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Altstadt

Familie mit Pyrotechnik beschossen

Eine afghanische Familie mit mehreren Kindern befand sich in der Silvesternacht auf dem Postplatz, um sich das Silvesterfeuerwerk anzuschauen. Nachdem das Feuerwerk begann, schoss eine vermummte männliche Person gezielt eine Silvesterrakete in Richtung der Familie, welche im Kopfbereich der Mutter explodierte, wodurch sie Verbrennungen an ihrem Kopftuch sowie ihren Haaren erlitt.

Quelle: Vorfallsmeldung

Vorfall vom 22. Dezember 2024 | Stadt Dresden

Dresden - Äußere Neustadt

Neonaziparolen skandiert

In der Nacht zum 22. Dezember rief ein Mann am Martin-Luther-Platz in der Dresdner Neustadt mehrfach neonazistische und ausländerfeindliche Parolen in Richtung einer Gruppe von Personen nicht-deutscher Herkunft. Quelle: Zeug*innenbericht