Neuigkeit 27. April 2023

Studienvorstellung: Ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Südwestsachsen

Am 5. Mai 2023 wird im Rahmen der Landespressekonferenz Sachsen um 10:00 Uhr die Konzeptions- und Machbarkeitsstudie für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex vorgestellt. Die Studie wurde in einem Projekt des RAA Sachsen e.V. in Kooperation mit dem ASA-FF e.V. erarbeitet. Sie schlüsselt auf, wie ein Dokumentationszentrum inhaltlich konzipiert werden kann, welcher organisatorische Rahmen dafür notwendig ist und wie eine Ansiedlung in Zwickau und Chemnitz gelingen kann.

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An der Pressekonferenz werden als Gäste teilnehmen:

- Robert Kusche, Geschäftsführer des RAA Sachsen e.V.
- Katja Meier, Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung
- Ülkü Süngün, Künstlerin und künstlerische Migrations- und Erinnerungsforscherin
- Hannah Zimmermann, Mitautorin der Studie / ASA-FF e.V.

Das Datum der Präsentation ist nicht zufällig gewählt, am 6. Mai 2013 begann in München der NSU-Prozess. Robert Kusche erklärt dazu:

"Im einzigen Prozess zum NSU-Komplex sind entscheidende Fragen nicht beantwortet worden. Das macht deutlich: Aufarbeitung ist immer noch notwendig. Die Studie knüpft hier an und unterstützt die Forderungen nach einer Verstetigung der Aufarbeitung. Sie unterbreitet inhaltliche und organisatorische Vorschläge, wie Aufarbeitung zukünftig fortgeführt werden kann."

Die Studie schlägt ein Dokumentationszentrum vor, das ausgehend von Betroffenenperspektiven solidarische Allianzen stärkt, marginalisierte Perspektiven mit Kunst und Wissenschaft sichtbar macht und Wissen zum NSU-Komplex vermittelt, erweitert und bewahrt. Als Standorte empfiehlt die Studie Chemnitz und Zwickau: Beide bilden einen gemeinsamen Erfahrungsraum, in dem sich der NSU formieren und agieren konnte, zugleich bemühen sich vor Ort zahlreiche Initiativen um eine Aufarbeitung des NSU-Komplexes.

Das Konzept empfiehlt die Gründung einer bundesweit agierenden Stiftung, an der sich auch der Bund sowie weitere Bundesländer finanziell beteiligen können. Das Dokumentationszentrum selbst solle in Sachsen entstehen, die Stiftung aber auch an allen anderen Orten, die mit dem NSU-Komplex und rechtem Terror verbunden sind, aktiv das Gedenken und die Aufarbeitung unterstützen.

Die Pressekonferenz ist für den Zeitraum zwischen 10 und 12 Uhr angesetzt. Eingangs werden die Gäste mit Statements auf zentrale Punkte der Studie eingehen. Im Anschluss stehen die sie für Fragen der Pressevertreter*innen zur Verfügung. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt ein*e Vertreter*in der Landespressekonferenz. Die Pressekonferenz kann auch über einen Livestream verfolgt werden:

Die Studie wird am 5. Mai 2023 über die Website nsudoku.de öffentlich zugänglich gemacht. Zudem werden Kurzzusammenfassungen in deutscher, englischer, türkischer, griechischer und einfacher Sprache zum Download angeboten.

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