August: Peer Leadership Sachsen – Training für interkulturelle Kompetenz und Demokratie
Peer Leadership Sachsen ist ein Projekt in dem Schüler:innen zwischen 13 und 16 Jahren die Initiative ergreifen und sich für Gleichaltrige (Peers) einsetzen. Der peer-Ansatz beruht auf der Überzeugung, dass Jugendliche am besten wissen, wofür sich Gleichaltrige interessieren und wie sie zum Nachdenken gebracht werden können – über Themen wie Demokratie, Partizipation oder Toleranz.
Ziel des Projektes ist, dass Jugendliche demokratische Handlungsstrategien erlernen und als Multiplikator:innen in ihrem (Schul-)Umfeld agieren. Peer Leadership Sachsen setzt somit ein Zeichen für ein offenes und tolerantes Miteinander.
Kernpunkte der Peer Education ist das miteinander und voneinander Lernen auf Augenhöhe, welches in einem geschützten Raum ohne erwachsene Autoritätspersonen stattfindet. So ist es möglich, dass sensible Themen besprochen werden, ohne dass die teilnehmenden Jugendlichen das Gefühl haben ´gesellschaftlich korrekte und gewollte Antworten´ geben zu müssen. Das Projekt wird daher von speziell ausgebildeten Trainer:innen, den sogenannten Peertrainer:innen, methodisch begleitet und durchgeführt.
In einer zweijährigen Ausbildung mit regionalen und überregionalen Seminarwochenenden sollen die Jugendlichen befähigt werden, Themen wie Vorurteile, Diskriminierung, Toleranz, Asyl, Demokratie und Zivilgesellschaft zu bearbeiten. Mit selbst organisierten Projekten an ihren Schulen und in ihrem direkten Lebensumfeld können sie ihren Mitschüler:innen diese Themen näherbringen. Hier agieren sie als Multiplikator:innen und Expert:innen, indem sie ihre peer group informieren, sensibilisieren und bilden.
Die Ausbildung richtet sich an alle Schultypen, wird aber überwiegend an Oberschulen durchgeführt. Jeder Ausbildungsjahrgang setzt sich aus drei bis fünf Regionalgruppen, aus den teilnehmenden Schulen zusammen. Pro Regionalgruppe können bis zu 10 Jugendliche teilnehmen.
In der zweijährigen Ausbildung durchlaufen sie gemeinsam sechs Module an den Seminarwochenenden und haben die Möglichkeit zwei Zusatzworkshops als Tagesveranstaltungen wahrzunehmen. Während sich die Inhalte der Ausbildung nach dem Curriculum von Peer Leadership ausrichten, sind die Inhalte der zusätzlichen Angebote frei wählbar und richten sich nach den gruppenspezifischen Themen.
Im Juli fand ein Zusatzworkshop zum Thema ‚Rechte Gewalt‘ statt. Es wurde diskutiert, welche Handlungsoptionen an Schulen bestehen. Dafür trafen sich die Peerleaders aus dem 11. Jahrgang für einen Tag in Dresden und verfolgten u.a. die Spuren von Jorge Gomondai - dem ersten Todesopfer eines rassistischen Überfalls in Dresden nach der Wiedervereinigung Deutschlands.
Besonders ist in diesem Jahr, neben dem 30 jährigen Jubiläum der RAA, dass es bereits 11-Jahre Peer Leadership in Sachsen gibt. Gefeiert wurde dies in Chemnitz in der DJH Chemnitz Eins mit 50 Personen. Mit dabei waren die aktuellen Peerleaders, PeertrainerInnen, aber auch ehemalige Peerleaders und Betreuenden aus den Jahrgängen.
Ein weiteres Highlight war die erstmalig stattfindende PeerLoaded – Jugendkonferenz sächsischer Peer-Projekte, einem Kooperationsprojekt der Sächsischen Jugendstiftung und der RAA Sachsen e.V. Bei dieser Vernetzungskonferenz war Peerleaders dabei, um sich über ihre Erfahrungen während der Corona-Pandemie auszutauschen sowie neue Ideen und Projekte kennenzulernen. Ziel der Konferenz war es auch, sich bei den engagierten Jugendlichen zu bedanken – an dieser Stelle nochmal: Ein riesiges Dankeschön an Euch liebe Peerleaders für euren Einsatz und euer Engagement!
"Peer Leadership Sachsen - Training für interkulturelle Kompetenz und Demokratie" wird gefördert im Rahmen des Landesprogramms "Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz".