Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 29. April 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Pirnaische Vorstadt

Zeuge provoziert mit NS-verherrlichendem T-Shirt vor Gericht

Während eines Verfahrens vor dem Dresdner Landgericht provozierte ein 22-jähriger Zeuge, indem er mit einem T-Shirt vor Gericht erschien, auf dem eine Schwarze Sonne, ein Soldat mit Fahne sowie der Spruch "Europa erwache" abgebildet sind. Die Schwarze Sonne ist ein Erkennungssymbol der rechten Szene und besteht aus drei übereinandergelegten Hakenkreuzen bzw. aus zwölf gespiegelten und in Ringform gefassten Siegrunen. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob sich der Zeuge mit dem Tragen des T-Shirts wegen einer Verherrlichung des Nationalsozialismus strafbar gemacht hat.

Vor Gericht musste der Zeuge erscheinen, um im Verfahren gegen zwei Dresdner im Alter von 30 und 33 Jahren auszusagen. Beide werden beschuldigt im August 2016 Teil einer "kleinen Bürgerwehr" aus 20 bis 40 Personen gewesen zu sein und mit dieser während des Dresdner Stadtfestes gezielt Jagd auf Geflüchtete und People of Color gemacht zu haben. Im Zuge der Angriffe wurden mindestens zehn Menschen verletzt, einige von ihnen schwer (Vgl.: https://www.raa-sachsen.de/support/chronik/vorfaelle/dresden-innere-altstadt-945).

Quelle: Presse

 

Vorfall vom 29. April 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Leuben

Hakenkreuz an Fabrikgebäude gesprüht

Auf der Sachsenwerkstraße sprühten Unbekannte mit roter Farbe ein 90 mal 90 Zentimeter großes Hakenkreuz an die Wand eines Fabrikgebäudes.

Quelle: Polizei (PD Dresden)

Vorfall vom 28. April 2020 | LK Leipzig

Naunhof

Rechter Sprüher erwischt

Ein Mann besprühte die Türen eines Toilettenhauses am Grillensee in Naunhof in schwarz-weiß-roter Farbe. Dabei wurde er von Polizeibeamt*innen erwischt. Der Mann ist bereits polizeilich bekannt.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 28. April 2020 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Tharandt

Hitlergruß gegenüber Person of Color gezeigt

Am Dienstagnachmittag zeigte ein 38-jähriger Mann den Hitlergruß in Richtung einer 29-jährigen Person of Color. Der Vorfall ereignete sich am Bahnhof auf der Dresdner Straße.

Quelle: Polizei (PD Dresden)

Vorfall vom 27. April 2020 | LK Bautzen

Kamenz

Verfassungswidrige Kennzeichen auf Spielplatz

Auf einem Abenteuerspielplatz in der Christian-Weißmantel-Straße schmierten Unbekannte mehrere verfassungswidrige Kennzeichen an die Tür einer Holzhütte. Ein weiteres Symbol wurde in das Holz der Hütte eingebrannt. Die Tat ereignete sich vermutlich in der Nacht von Sonntag auf Montag.

Quelle: Polizei (PD Görlitz)

Vorfall vom 27. April 2020 | LK Meißen

Radeburg

Bedrohung während eines Telefonats

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde einem*r Deutschen während eines Telefonats gedroht. Die Polizei ermittelt in dem Fall wegen des Straftatbestands der Bedrohung.

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz (MdL)

Vorfall vom 26. April 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Stötteritz

Angriff auf zwei Personen

Bei dem Versuch rechte Graffiti mit Plakaten zu überkleben, wurden zwei Personen von einem Neonazi angegriffen. Der Angreifer beleidigte beide Personen, riss die angebrachten Plakate ab und versuchte daraufhin eine der Personen zu schlagen. Nachdem sich der Angreifer entfernte, kam er später mit mehreren Begleitern wieder, vermutlich um die beiden zuvor bereits aufgegriffenen Personen zu finden. Diese waren jedoch bereits in Sicherheit.

Quelle: Social Media

Vorfall vom 26. April 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Reudnitz

Wieder rechte Schmierereien

An verschiedenen Stellen in Reudnitz wurden neonazistische Schmierereien angebracht. Dies beinhaltet sowohl Hakenkreuze, als auch rechte Zahlencodes und Slogans.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 25. April 2020 | LK Meißen

Klipphausen

Rechte Schmierereien in leerstehendem Gebäude

Zwischen dem 21. Februar und dem 25. April drangen Unbekannte in ein leerstehendes Haus auf der Hauptstraße ein und beschmierten die Innenwände mit zwei Hakenkreuzen, einer rechten Parole und einem weiteren Schriftzug. Es kam zur Anzeige des Sachverhalts, da die Graffiti im Inneren des Gebäudes von der Straße aus deutlich sichtbar waren.

Quelle: Polizei (PD Dresden)

Vorfall vom 24. April 2020 | LK Görlitz

Görlitz

Gefährliche Körperverletzung in der Öffentlichkeit

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde ein*e Deutsche*r im Görlitzer Stadtteil Königshufen geschlagen. Die Polizei ermittelt in dem Fall wegen des Straftatbestands der gefährlichen Körperverltzung.

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz (MdL)

Vorfall vom 22. April 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig

Rassistische Beleidigungen in der Nachbarschaft

Eine Frau wurde im Zeitraum zwischen April und Juli 2020 mehrfach von ihrem Nachbarn rassistisch und abwertend beleidigt. Dieser wurde zu einer Gesamtgeldstrafe von 30 Tagessätzen verurteilt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 21. April 2020 | Stadt Chemnitz

Chemnitz Zentrum

Mehrfach rechte Parolen in der Innensatdt

Zunächst skandierte ein 35-Jähriger am frühen Nachmittag im Rahmen einer Personenkontrolle durch den Stadtordnungsdienst rechte Parolen und zeigte den Hitlergruß. Am Abend tat es ihm ein 31-Jähriger Mann gleich, der neben Parolen und Hitlergruß durch seine Aggressivität auffiel. Es laufen Ermittlungen gegen die beiden Männer wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 20. April 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Gewaltandrohung

Trotz Absage einer Kundgebung kamen etwa 50 Menschen in der Innenstadt zusammen. Darunter befanden sich auch Personen, die Verschwörungstheorien rund um Corona verbreiteten. Als eine Person mit zwei Männern ins Gespräch darüber kam und sich herausstellte, dass sie anderer Meinung als die beiden war, wurde ihr Gewalt angedroht.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 20. April 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Connewitz

Massiver Angriff in Connewitz

Eine Person wurde unvermittelt gefragt, was er "hier" wolle. Dabei ging es vermutlich um die Herkunft der betroffenen Person. Im Anschluss wurde sie zu Boden geschlagen und noch gegen den Kopf getreten.

Quelle: Kooperationsparter*in

Vorfall vom 20. April 2020 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Königstein

Gedenkstein an Opfer des Nationalsozialismus entwendet

Am 20. April bemerkte der Leiter einer Pension im Königsteiner Ortsteil Halbestadt, dass Unbekannte einen Gedenkstein in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus von der Giebelseite der Pension gestohlen hatten. Der ca. 60 mal 90 Zentimeter messende Gedenkstein war mit vier Stahlstreben an der Wand befestigt und konnte nur durch erhebliche Gewalteinwirkung entwendet werden. Gestiftet wurde der Stein in Erinnerung an den Heidenauer Antifaschisten Fritz Gumpert, der im April 1933 in den Räumlichkeiten der Pension von einem SA-Angehörigen ermordet wurde. Zwischen März und August 1933 wurden die Räume des Objekts als frühes, sogenanntes "wildes", Konzentrationslager genutzt.

Quelle: Presse