Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 14. September 2021 | LK Görlitz

Olbersdorf

Gehweg vor Bushaltestelle beschmiert

In Olbersdorf haben Unbekannte am 14.09.2021 den Gehweg vor einer Bushaltestelle beschmiert. Konkret befanden sich zwei schwarze, verfassungsfeindliche Symbole mit etwa zehn Zentimetern Durchmesser an der Haltestelle „Am Heizhaus“ an der Straße Zum Grundbachtal. Der Schaden betrug rund 100 Euro. Das Dezernat Staatsschutz der Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen.

Quelle: Polizei (PD Görlitz)

Vorfall vom 13. September 2021 | Stadt Dresden

Dresden - Zentrum

Versammlungsgeschehen bei Pegida

Während einer Pegida-Demonstration kam es im Umfeld des Dresdner Hauptbahnhofs zu zahlreichen Vorfällen.

Unter anderem wurden mehrfach Journalist*innen von Teilnehmenden der Versammlung bedrängt und angegriffen. So schlug ein Teilnehmer des Aufzugs zunächst auf eine Person ein, die einer bedrängten Journalistin zu Hilfe kommen wollte und griff danach eine weitere Journalistin an, die die Szene dokumentierte. Zwei weitere Journalist*innen wurden von einer Gruppe Neonazis aus dem Umfeld der "Freien Kameradschaft Dresden" bedrängt und mussten sich in das Bahnhofsgebäude zurückziehen.

Nachdem ein weiterer Mann einen Hitlergruß gezeigt und daraufhin von Polizeikräften abgeführt wurde, versuchte eine Personengruppe ihn zu befreien und konnte nur durch den Einsatz von Zwangsmaßnahmen daran gehindert werden. Im Zuge der Demonstration riefen Teilnehmende zudem mehrfach Parolen gegen umstehende BIPoC-Personen.

Die Polizei nahm im Verlauf der Veranstaltung unter anderem Anzeigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Bedrohung und Beleidigung auf. Journalist*innen berichteten im Zuge des Einsatzes wiederholt von Behinderungen ihrer Pressearbeit durch Polizeikräfte. So schilderte eine Journalistin, dass eine Beamtin versucht hätte, ihr ihre Kamera aus der Hand zu schlagen.

Quelle: Polizei, Presse, Twitter

Vorfall vom 13. September 2021 | Stadt Dresden

Seevorstadt-Ost - Großer Garten

Bedrohung

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde in der Öffentlichkeit eine Parole zu einer Person gerufen.

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz (MdL)

Vorfall vom 12. September 2021 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Sebnitz

Volksverhetzung

An einer Sandsteinmauer an der Gartenstraße haben Unbekannte eine 8 x 2 Meter große Plane befestigt, auf der impfkritische, volksverhetzende und rassistische Inhalte zu lesen waren. Polizeikräfte entfernten die Plane und nahmen Ermittlungen wegen Volksverhetzung auf.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 11. September 2021 | Stadt Dresden

Dresden - Theaterplatz

Judentum Vergleich, grobe Gesten und Bedrohungen von Pressevertretern bei Versammlungen

Am Theaterplatz sowie der Pieschener Allee befanden sich im Rahmen von Corona-Protesten mehrere Teilnehmer*innen. Einige von ihnen hatten zuvor einen Autokorso nach Dresden durchgeführt.

Zwei Journalisten wurden von einem Versammlungsteilnehmer im Bereich der Pieschener Allee genötigt. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren gegen den 38-jährigen Deutschen eingeleitet.

Gegen einen 47-jährigen Mann ermittelt die Polizei wegen Beleidigung, weil er gegenüber Demonstrations-Teilnehmer*innen den Mittelfinger gezeigt hat.

In sozialen Medien wurde berichtet, dass Passant*innen belästigt wurden. Ein Schild auf welchem die Situation der Jüdinnen und Juden mit der Situation der Ungeimpften verglichen wurde, wurde gezeigt.

Quelle: Polizei, soziale Medien

Vorfall vom 10. September 2021 | LK Leipzig

Grimma

Hitlergruß auf AfD-Veranstaltung

Auf einer vom AfD-Kreisverband Landkreis Leipzig veranstalteten Kundgebung in Grimma zeigten mehrere Personen den Hitlergruß. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 10. September 2021 | Mittelsachsen

Frankenberg

"Sieg Heil"-Rufe

Die Polizei stellte am Nachmittag des 10.09.2021 eine Gruppe von zehn Personen, die zuvor mehrfach hintereinander "Sieg Heil" gerufen hatten. Nun wird ermittelt, welche Personen den einzelnen Rufen zugeordnet werden können.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. September 2021 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Freital - Döhlen

Körperverletzung nach Volksverhetzung

Auf einem Parkplatz an der Dresdner Straße beleidigten ein Mann (33) und eine Frau (32) drei Jugendliche (15, 16, 17) rassistisch. In der Folge kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der die Frau eine Bierflasche nach den Jugendlichen warf und einem von ihnen ins Gesicht schlug, wodurch er leicht verletzt wurde. Die Frau trug ihrerseits ebenfalls schwere Verletzungen davon.

Gegen das Paar wird nun wegen Volksverhetzung ermittelt, einer der Jugendlichen erhielt eine Anzeige wegen Körperverletzung.

Quelle: Polizei.

Vorfall vom 9. September 2021 | Nordsachsen

Eilenburg

Torbogen beschmiert

Der Torbogen des Eilenburger Bahnhofs wurde von Unbekannten mit einem Hakenkreuz beschmiert. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 7. September 2021 | Stadt Dresden

Dresden - Altstadt

Kind bedroht und Mutter rassistisch beleidigt

Am Parkplatz der Centrum Galerie wurde ein Junge von einem 70-jährigen Mann angeschrieen. Der Mann drohte zudem das Kind zu überfahren, falls es sich nicht vom Ort entferne. Als die Mutter des Jungen den Mann zur Rede stellte, beleidigte er sie rassistisch.

Im Nachgang machte die Mutter den Vorfall sowie weitere rassistische Erfahrungen auf ihrem Instagram-Profil öffentlich. Das Video erhielt große Resonanz.

Quelle: Presse.

Vorfall vom 7. September 2021 | Stadt Chemnitz

Chemnitz - Helbersdorf/Schönau

Wahlplakate beschmiert

Laut einer Polizeimeldung beschmierten Unbekannte an verschiedenen Straßen großflächige Wahlplakate verschiedener Parteien mit reichsbürgernahen Botschaften.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 6. September 2021 | LK Leipzig

Grimma

Rassistische Bedrohung

Laut einer Parlamentsabfrage zu rechter Kriminalität bedrohte ein männlicher Tatverdächtiger in Grimma einen Jugendlichen kasachischer Herkunft mit einem Besenstiel und äußerte sich rassistisch.

Quelle: Kleine Abfrage

Vorfall vom 6. September 2021 | LK Zwickau

Zwickau

Verfassungswidrige Kennzeichen in Auto geritzt

Unbekannte haben drei Hakenkreuze in den Lack der Motorhaube und die Scheibe der Fahrertür eines Pkws geritzt sowie dessen Frontscheibe beschädigt. Es entstand ein Sachschaden von ungeführ 2.500€. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und sucht Zeug*innen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 4. September 2021 | Mittelsachsen

Frankenberg

Rechtes Konzert von Polizei aufgelöst

Am frühen Abend des 04. September haben Polizist*innen ein rechtes Konzert im mittelsächsischen Frankenberg aufgelöst. Vor Ort hatten sich mehrere Dutzend Personen auf einem Gelände versammelt, Pavillons aufgebaut und indizierte Liedtexte abgespielt.

Die Polizei stellte die Identitäten von 44 Personen fest, sprach ihnen gegenüber Platzverweise aus und nahm Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung auf. Während des Einsatzes wurden zusätzlich Anzeigen wegen Beleidigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gefertigt. Außerdem wurden Tonträger sichergestellt.

Quelle: Presse, Polizei

Vorfall vom 2. September 2021 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Stadt Wehlen

Schmähbanner gegen Bündnis90/Die Grünen

Anlässlich der Bundestagswahl hatte ein Anwohner auf seinem privaten Bootsanleger zwei große Banner angebracht, die sich gegen die Partei Bündnis90/Die Grünen richteten. In einem der Banner wurde die Partei in Verbindung mit dem Nationalsozialismus gebracht.

Quelle: Presse